Gemeinderat
Paukenschlag im Gemeinderat

Projekt der Nachbargemeinde tangiert Ebermannsdorfer Belange. Umstellung der Straßenleuchten auf LED soll Geld einsparen.

14.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:04 Uhr
Paul Böhm
Etwa 290 Straßenlampen werden in Ebermannsdorf mit LED-Technik nachgerüstet. Das bringt enorme Energieeinsparungen mit sich. Um etwa 72 000 Kilowattstunden soll sich der Jahresverbrauch verringern. −Foto: Paul Böhm

Das war bei der Gemeinderatssitzung in Ebermanndorf die Top-Meldung zum Ende der Sitzung, weil durch den Bau der Westumgehung in der Nachbargemeinde Kümmersbruck auch die Ebermannsdorfer Belange mit der Anbindung der Kreisstraße an die Staatsstraße tangiert werden. Bürgermeister Erich Meidinger informierte die Mitglieder des Gemeinderates, dass im nächsten Jahr der Bau der Westumgehung in der Nachbargemeinde Kümmersbruck beginnen wird.

Die Ebermannsdorfer haben ein besonderes Interesse an diesem Thema, weil die aktuelle Anbindung der Kreisstraße von Ebermannsdorf an die Staatsstraße 2165 von vielen mit Sorge gesehen wird. Die Bauzeit für die etwa sechs Kilometer lange Trasse der Staatsstraße wird sich über mehrere Jahr hinziehen. Details seien aber noch nicht bekannt, sagte er.

Umstellung auf LED

Tagesordnungspunkt im Gemeinderat Ebermanndorf war auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED mit der Vorstellung des Angebotes von Markus Windisch von der Bayernwerk-NETZ GmbH. Wie er sagte, sind derzeit überwiegend Pilz-Leuchten oder Peitschenmasten installiert. „Diese sind alle etwa 30 Jahre alt und haben einen Energiebedarf von 89 Watt“. Die neuen LED-Leuchten hingegen benötigen nur noch 15 bis 25 Watt Leistung. In der Gemeinde Ebermannsdorf sind derzeit 474 Straßenleuchten installiert. „Darunter sind noch 121 Quecksilberdampflampen älteren Formates. 182 Brennerstellen hat man bereits mit LED-Technik ausgestattet. Derzeit verbraucht man in Ebermannsdorf 115 000 Kilowattstunden Strom. Dafür bezahlt die Gemeinde derzeit etwa 27 800 Euro pro Jahr. Das jährliche Einsparpotenzial liegt mit den neuen Brennern bei 72 000 Kilowattstunden. Die künftige Stromrechnung wird etwa bei 43 000 Kilowattstunden Strom hinauslaufen. Damit können etwa 16 500 Euro eingespart werden.

Etwa 290 Leuchten werden in Ebermannsdorf im Rahmen dieser Aktion umgerüstet. Mit der neuen LED-Technik können auch circa 26 Tonnen CO2 eingespart werden, sagte Markus Windisch vom Bayernwerk. Die Amortisationszeit für die neue Lampengeneration beträgt etwa 5,5 Jahre, sagte Markus Windisch von der Bayernwerk-NETZ GmbH. Der Gemeinderat vergab zur weiteren Umstellung der Straßenbeleuchtungsanlage 171 Brennerstellen in Ebermannsdorf und Schafhof auf LED-Technik zum Preis von 87 400 Euro an die Bayernwerk NEZU-GmbH.

Für die Umrüstung kann die Gemeinde eine Förderung in Höhe von 30 Prozent des Bundesumweltministeriums erwarten. Umgerüstet werden bei dieser Aktion auch weitere 119 weitere Brennerstellen in den Ortsteilen Diebis, Pittersberg und Ebermannsdorf auf LED mit NAV-Leuchtmittel durch den Einbau von Retrofiltermittel zum Preis von 10 600 Euro. Dafür gibt es allerdings keine Fördermittel, hörte man in der Sitzung. Hier liegt die Amortisation bei etwa 2,2 Jahren.

Auf Anfrage von Gemeinderat Christian Elsner informierte der Bürgermeister, dass es heuer keinen Weihnachtsmarkt im bekannten Stil und Ausmaß geben werde. „Vorgesehen ist aber, im Innenhof des Berggasthofes eine kleinere Version, weil der Platz vom Zugang her besser überwacht werden kann. Gemeinderat Michael Götz regte an, in Pittersberg einige abgewitterte Straßenschilder auszutauschen. Als Seniorenbeauftragter der Gemeinde informierte er, dass am Mittwoch, 27. Oktober von der Gemeinde Ebermannsdorf und der Pfarreiengemeinschaft zu einem Seniorentag eingeladen ist. Für die Redaktion des Gemeindeblattes ist eine neue Redaktionsleitung gesucht, weil sich die bisherige Redakteurin örtlich verändere. Gemeinderat Peter Weishaupt hatte zu diesem Thema nachgefragt. Insgesamt sei dann die Situation für die Redaktion des Gemeindeblattes so, dass im Jahr 2022 die Erstellung neu geregelt werden muss. „Wir suchen ab 2022 dringend eine Redakteurin auf Honorarbasis für die Erstellung unserer Bürgerinformation“, sagte Bürgermeister Erich Meidinger. „Interessenten können sich bei der Gemeindeverwaltung melden“.

Gemeinderat Peter Weishaupt regte an, die gemeindliche Photovoltaik-Förderung in der nächsten Auflage mit zu berücksichtigen. 2. Bürgermeister Johann Vornlocher will die aktuellen Auswertungen der Verkehrsüberwachung im Gemeindegebiet mit aufgenommen wissen.

Landschaftspflege beim Köhlerweiher?

Aus der Bürgerfragestunde kam die Anregung zur Vornahme von landschaftspflegerischen Maßnahmen beim verlandeten Köhlerweiher, der als Ausgleichsfläche für das Wohnbaugebiet „Sonnenfeld“ gewidmet worden war. Wie Bürgermeister Erich Meidinger auf Anfrage zum Stand des Rückhaltebeckens bei Pittersberg sagte, habe man dort bereits mit den Räumungsarbeiten begonnen. Am Auer Weg in Pittersberg habe aber die Gemeinde keine Möglichkeit, Parkverbotsschilder aufzustellen, da es sich um eine Kreisstraße handelt. „Hier ist der Landkreis zuständig, wir werden diese Anregung aber weitergeben“, sagte Meidinger. (abp)