Seligenporten
Personell arg geschwächter SVS unterliegt

In seinem ersten Testspiel unterlag der SV Seligenporten mit 2:4 (0:1) beim SC Ottensoos.

28.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:08 Uhr
Udo Weller
Für Drazen Misic (r.) und den SVS gibt es noch viel zu tun. −Foto: Weller

Aufgrund einiger Ausfälle dezimierte sich der ohnehin nicht üppige Kader des SVS derart, dass die Ersatzbank völlig verwaist war und sogar der 40-jährige Co-Trainer Arpad Backens in die Abwehr rückte. Zudem musste der nach einer Operation noch geschwächte Christian Knorr nach einer halben Stunde passen, so dass die Klosterer die restliche Zeit in Unterzahl spielten.

Wie nicht anders zu erwarten, lief bei der völlig neuformierten SVS-Equipe noch nicht allzu viel zusammen. Über die gesamte Spielzeit gab es nur wenig Doppelpassspiel oder gar komplette Angriffssequenzen zu bestaunen. Mit fortlaufender Dauer forderten die nicht existenten Wechselmöglichkeiten ihren Tribut. Zunächst einmal hatte der SVS auf dem idyllisch gelegenen, an der Trainerbankseite mit knorrigen Eichen gesäumten Platz des Bezirksligisten aus Ottensoos zwar mehr Ballbesitz, vermochte diesen jedoch nicht in Torchancen umzumünzen. In der 17. Minute war es Kapitän Bernd Rosinger, der SCO-Keeper Frank Adelmann das erste Mal prüfte. Kurz danach setzte Lorenz Mai auf der Gegenseite einen 25-Meter-Schuss an den linken Pfosten. Das klatschende Geräusch impfte seinen Mannschaftskollegen eine gehörige Portion Mut ein, um nun immer mehr Widerstand zu leisten. Trotzdem boten sich Rosinger (36.) und Bajic (37.) zwei gute Gelegenheiten zur SVS-Führung. Im direkten Gegenzug wehrte Kloster-Keeper Tim Pager einen von Dominik Umbeer abgeschlossenen Konter reaktionsschnell ans Lattenkreuz ab. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff des sehr guten Schiedsrichters Jan Hoffmann setzte Frank Adelmann ein Zuspiel von Umbeer aus 16 Meter zum 1:0 ins Netz.

Zu Beginn der zweiten Hälfte tätigte SCO-Trainer Lukas Gerstacker mit der Hereinnahme von vier frischen Kräften einen aus seiner Sicht idealen Schachzug, der den Kontrahenten mattsetzen sollte. Entschärfte Pager einen Knaller des eingewechselten Moritz Ertel noch mit einer gekonnten Flugparade (51.), war es nur eine Zeigerumdrehung später der ebenfalls neu hereingekommene Michael Ertel, der den SVS-Goalie mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 2:0 überlistete. Nun verloren die Gäste komplett den Faden. Der euphorisierte SCO erhöhte in der 56. Minute auf 3:0, als der vom Umbeer mustergültig bediente Lorenz Mai nur noch einschieben musste. Dass beim Bayernligisten aus Seligenporten nur sehr wenig zusammenlief, daran vermochte auch der an Backens verursachte und von Rosinger verwandelte Foulelfmeter zum 1:3 (60.) nichts zu ändern. Vielmehr krönte Michael Ertel einen sehenswerten Angriffszug mit seinem zweiten Treffer zum 4:1 (79.). Der Schlusspunkt blieb den Gästen vorbehalten, nachdem Leon Rukiqi zum 4:2 verkürzte (85.).

Es ist den Klosterern zugutezuhalten, dass sie den Test wegen der personellen Situation nicht kurzfristig absagten. Aber es braucht noch jede Menge Arbeit, bis das neue Mannschaftsgefüge an Struktur gewinnt.