Kirche
Pfarrer Mader brachte Farbe in die Pfarrei

Bad Kötztinger Ministranten verabschiedeten Geistlichen an seinen neuen Wirkungsort und würdigten sein Engagement.

05.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:07 Uhr
Johann Fischer
Jedes Ereignis auf dem Weg von Stadtpfarrer Herbert Mader in Bad Kötzting stellten die Ministranten mit einem Symbol dar. −Foto: Johann Fischer

Die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft Bad Kötzting verabschiedeten am Freitagabend im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes ihren langjährigen seelsorglichen Begleiter, Stadtpfarrer Herbert Mader. Bekanntlich wirkt dieser ab September in seiner dann neuen Pfarrei Amberg-Sulzbach.

„Sie haben Farbe in unsere Pfarrei gebracht. Mit Ihnen wurde es nie langweilig“, führte Oberministrantin Maria Miethaner aus. In einem Zeitstrahl ließ sie die vergangenen zehn Jahre des Wirkens des Stadtpfarrers noch einmal Revue passieren. Sie und die weitere Oberministrantin Lisa-Marie Fechter überreichten dem Geistlichen zum Abschied ein Buch.

Die Mini-Band unter der Leitung von Julia Wenzl übernahm die musikalische Gestaltung des Abschiedsgottesdienstes der Ministranten mit festlichen Gesängen, und Jonas Fechter ließ seine Trompete erschallen. Am Mittelgang des Gotteshauses hatten die Ministranten zudem zahlreiche Tücher ausgelegt. Über das „Warum?“ sollten die Gottesdienstbesucher später informiert werden.

Stadtpfarrer und Dekan Herbert Mader stellte in seiner Begrüßung heraus, dass das Wichtigste im Leben die Begegnung sei, egal, ob in der Kirche, in der Sakristei oder beim täglichen Miteinander. Seit Anfang September 2011 habe er in der Pfarrei Bad Kötzting gewirkt. „So wollen wir auf diese letzten zehn Jahre zurückblicken und alles in dieser Feier zusammenfassen“, sagte er.

Unterstützung der Ministranten

Nach dem Vortrag des Evangeliums nach Lukas, das von Maria Heimsuchung kündete, stellte Kaplan Matthias Meckel fest, dass Pfarrer Mader die Ministranten stets bei ihrer Arbeit unterstützt habe. Der scheidende Geistliche habe mit den Ministranten deren Freude beim Dienst für Gott geteilt und dafür gesorgt, dass sie in ihrem Eifer nicht nachließen. Junge Menschen für Gott zu begeistern, das sei die schönste Freude eines jeden Priesters.

Oberministrantin Maria Miethaner, die im Presbyterium zunächst mit anderen Platz genommen hatte, begab sich auf den Mittelgang des Gotteshauses und ersuchte wenig später auch Pfarrer Mader, ihrem Beispiel – dabei großen Abstand haltend – zu folgen. „Viele werden sich fragen, wieso liegen hier Tücher am Boden?“, sagte die Oberministrantin und gab gleich die Antwort: „Wir Ministranten wollten Ihre Zeit hier in Bad Kötzting mit einem Zeitstrahl symbolisch darstellen, der hinten an der Kirchentür beginnt und vorne am Altar ist das gedachte Ende.“ Steine hätten die Ministranten ganz bewusst dazwischengelegt, da es gewiss nicht immer einfach gewesen sei, die vielen Hürden zu meistern.

„Aber wenn Sie sehen, wie viele von uns heute hier sind, können wir, glaube ich, alle sagen, dass Sie diese Hürden gemeistert haben“, so Maria Miethaner. Ihre Ministrantenkollegen hätten sich bewusst für farbige Tücher entschieden, weil die gemeinsame Zeit alles andere als grau gewesen sei. „Sie haben Farbe in unsere Pfarrei gebracht. Mit Ihnen wurde es nie langweilig. Danke dafür“, so die Oberministrantin.

Insgesamt zeigte Maria Miethaner auf ihrem Weg am Mittelgang die Ereignisse in zehn Stationen auf, und immer am Ende einer Station legte ein Ministrant ein passendes Symbol nieder, das Pfarrer Mader mit in seine neue Pfarrei nehmen konnte.

Gefühlte 40 Grad

An den Tag seiner Amtseinführung bei einer gefühlten Außentemperatur von 40 Grad sollte beispielsweise ein Hufeisen, an die Gründung der Ministrantenband „Con gioia“ eine Aufnahme vom Chor und an das Kapitel Burgmauer, den größten Stein, ein Foto erinnern.

Am Ende des Zeitstrahls angelangt, stellte Oberministrantin Maria Miethaner fest, dass allerdings ein Ende nicht gleich ein Aus sein müsse. „Ein Ende kann der Beginn von etwas Neuem, ganz Großem sein. So haben wir das Ende bewusst offengelassen. Haben Sie Mut und gehen Sie den Weg, den Ihnen Gott zeigen will“, schloss die Sprecherin.

„Ihr habt mich wirklich überrascht. Danke für alles und danke für den gemeinsamen Weg in den zurückliegenden zehn Jahren. Ich werde gerne an euch denken“, sagte Pfarrer Mader sichtlich gerührt. Er lud zu einem Besuch in seiner neuen Pfarrei ein. Die Oberministrantinnen Maria Miethaner und Lisa-Marie Fechter überreichten dem Geistlichen im Altarraum als Abschiedsgeschenk ein Buch.

Mit dem Lied „All das wünsch‘ ich dir“ mit der Mini-Band, in das alle Ministranten und die Kirchenbesucher einstimmten, klang der denkwürdige Gottesdienst aus. (ksm)