Mieter können profitieren
Photovoltaik: Landkreis Schwandorf will kleine Balkonkraftwerke fördern

27.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:58 Uhr
PV-Balkonmodule, wie hier an einem Gebäude in Schwandorf, produzieren Strom für den Eigenbedarf. −Foto: Hubert Heinzl, Archiv

Die Errichtung sogenannter Balkonkraftwerke soll vom Landkreis Schwandorf gefördert werden. Das hat der Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik in seiner jüngsten Sitzung mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Allerdings ist der Zuschuss an eine Förderung durch die jeweilige Gemeinde gekoppelt.

Auslöser für die Entscheidung war ein Antrag von Grünen-Kreisrat Rudi Sommer vom Oktober des vergangenen Jahres. Darin hatte dieser vorgeschlagen, Photovoltaik-Balkonmodule mit 25 Prozent der Anschaffungskosten, maximal aber 200 Euro pro Anlage, zu bezuschussen. Beim Nachweis sozialer Bedürftigkeit solle der Zuschuss auf 35 Prozent oder maximal 300 Euro angehoben werden. 100000 Euro sollten für die Förderung in den Haushalt eingestellt werden.

Auch die Stadt Maxhütte-Haidhof gibt Zuschüsse

Im Landkreis Schwandorf hat sichbisher die Stadt Maxhütte-Haidhofzu einer Förderung entschlossen. Weitere Beispiele sind nach Auskunft der Kreisverwaltung die Gemeinde Vilseck oder die Städte Hirschau und Amberg, die Gemeinde Wenzenbach im Kreis Regensburg oder auch der Landkreis Amberg-Sulzbach. Meist würden pauschale Festbeträge zwischen 100 und 150Euro für die Anlagen gewährt, die 600 bis 1200 Euro kosteten und Strom für den Eigenbedarf produzierten.

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In der Diskussion reagierte Kreisrat Joachim Hanisch (FW) wegen des „riesengroßen Verwaltungsaufwands“ zunächst skeptisch auf den Sommer-Vorstoß. Auch Marianne Schieder (SPD) forderte eine einfache Lösung und sprach sich deshalb dafür aus, die Überprüfung der Sozialbedürftigkeit wegzulassen.

Der Vorschlag von Barbara Hanauer erwies sich schließlich als mehrheitsfähig. Die CSU-Kreisrätin hatte angeregt, die Frage der Förderung bei den Kommunen zu belassen. Falls es in einzelnen Städten und Gemeinden Zuschüsse gebe, könne der Landkreis noch einmal draufsatteln. Der jeweilige Zuschuss sollte allerdings gedeckelt werden, wie Parteikollege Konrad Kiener forderte. Zugleich regte er an, das Thema in die nächste Bürgermeisterdienstversammlung einzubringen.

Landkreis rechnet mit 150 Förderanträgen

Nach den Erfahrungswerten aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach, wo bisher 85 entsprechende Anträge gestellt wurden, geht die Verwaltung für den Landkreis Schwandorf von etwa 150 Förderanträgen im Jahr aus. Der Ausschuss beschloss am Ende, dass der Landkreis für jedes von einer der Gemeinden geförderte PV-Balkonkraftwerk noch einmal 50 Prozent der Fördersumme draufsattelt – höchstens aber 100 Euro pro Anlage. Dafür soll ein Betrag von 15000 Euro in den Haushalt 2023 eingestellt werden. Gegen das Förderpaket stimmte lediglich AfD-Kreisrat Klaus Schuhmacher.