Beerdigung
Pilsach: Abschied von Johann Donauer

Drei Monate nach dem Tod seiner Frau Leokadia folgte Johann Donauer. Er war ein Helfer über viele Grenzen hinweg.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:44 Uhr
Vera Gabler
Pater Ryszard Kubiszyn begleitete der Sarg mit Johann Donauer auf seinem letzten Weg. −Foto: Vera Gabler

Viele Schlüssel hat Johann Donauer als Inhaber der Immobilienfirma seit 1972, aber auch als Stifter zahlreicher Einrichtungen, übergeben. Am Dienstag bekam er den Schlüsseln zum Herrn und der passe sicherlich, stellte Peter Nibler als Sprecher der Vereine in Pilsach bei der Trauerrede für den verstorbenen Johann Donauer fest. Vorangegangen war ein Trauergottesdienst, den Pater Ryszard Kubiszyn, zusammen mit fünf weiteren Geistlichen und der musikalischen Leitung durch die Blaskapelle Pilsach zelebrierte. Die Feuerwehr und der Sportverein DJK waren für das Ehrenmitglied mit einer Fahnenabordnung vertreten gewesen.

Wie bereits berichtet, ist Johann Donauer am Dienstag im Alter von 89 Jahren verstorben, erst im Januar hatte er seine Frau Leokadia zu Grabe getragen. Die Trauerrede begann der Geistliche mit den Worten aus der Römerzeit: „Dort wo du bist, will auch ich sein“, und übertrag dies auf das Ehepaar Johann und Leokadia Donauer, die nicht nur über 60 Jahre verheiratet waren, sondern die auch gemeinsam durch dünn und dick gegangen seien. Eben nicht nur zu Lebzeiten, sondern nach einem viertel Jahr Trennung sei Johann Donauer dort hingegangen, wo seine Frau vorangegangen sei.

Johann Donauer war ein gebürtiger Pilsacher, mit drei Geschwistern auf dem elterlichen Hof aufgewachsen, den er zusammen mit seiner Frau Leokadia nach der Hochzeit 1960 übernahm. Den Verlust seiner Frau hätten ihn die Kräfte gekostet, so dass nun allen voran eine Adoptivtochter, drei Enkelkinder und ein Urenkelkind Abschied nehmen mussten. Bis zuletzt sei Johann Donauer bei regelmäßigen Gottesdienstbesuchen Gott treu geblieben mit dem Wissen, Jesus habe seinen Platz vorbereitet.

„Johann Donauer und auch seine Frau Leokadia leben weiter, dazu haben sie viele Spuren hinterlassen“ sagte Landrat Willibald Gailler in der Laudatio in der Kirche. Mit seiner unaufdringlichen Art habe er sich um das Gemeinwohl verdient gemacht. Auch im Namen des Oberbürgermeisters Thomas Thumann dankte der Landrat für die Schaffung des Kinderhauses Heubrücke, das als Stiftung an die Stadt Neumarkt übergeben wurde. 2008 kam durch die Investition der Donauers der Kinderhort hinzu und 2010 haben sie das Ganze mit einer Kinderkrippe erweitern lassen. „Seit November 2010 heißt die gesamte Einrichtung nun L. u. J. Donauer-Kinderhaus“ erinnerte Landrat Gailler. Als Ausnahmeerscheinung für die Allgemeinheit bezeichnete Pilsachs Bürgermeister den Verstorbenen in der Rede. Mit „Hilfe ohne Grenzen“ habe er zahlreiche Projekte erschaffen, angefangen mit dem Kindergarten in Pilsach über Neumarkt bis hin zu einem Kinderdorf in Uganda, wo er zum Ehrenhäuptling ernannt wurde.

Persönliche Worte sprach Susanne Vogel von der Palliativstation am Klinikum Neumarkt, welches Johann Donauer vor 14 Jahren nicht nur bauen ließ, sondern die Station über viele Jahre begleitet hatte: „Das Team der Palliativstation werden ihr Vermächtnis mit bestem Wissen und Gewissen in ihrer beider Sinn weiter pflegen und leben“. Auch Vogel sprach den Wunsch aus, Johann Donauer möge nun mit seiner Leokadia wieder vereint sein“.