Burglengenfeld
Politik: 100 Jahre Engagement gewürdigt

Zwei amtierende und ein Ex-Stadtrat aus Burglengenfeld bekamen die Verdienstmedaille. Regierungspräsident lobte die Geehrten.

29.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:54 Uhr
Regierungspräsident Axel Bartelt (links) überreichte an Hans-Edmund Glatzl (2.v.li.), Georg Plecher und Josef Gruber (rechts) die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze. −Foto: Regierung der Oberpfalz Schmied

19 Bürger aus der Oberpfalz, darunter gleich drei Burglengenfelder, durften sich kürzlich über eine hohe Auszeichnung freuen. Regierungspräsident Axel Bartelt verlieh ihnen im Auftrag von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze.

„Menschen, die sich jahrzehntelang in der kommunalen Selbstverwaltung engagieren und damit unermüdlich und nachhaltig die positive Entwicklung der jeweiligen Gemeinde fördern, sind nicht nur unersetzlich für unser Gemeinwohl. Sie sind auch das Rückgrat unserer Demokratie“, sagte Bartelt bei der Überreichung der Urkunden im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz. Aus Gründen der Pandemie erfolgte die Ehrung dieses Mal ohne großen Festakt an verschiedenen Teilterminen. Dafür aber war sie umso persönlicher.

Die Entwicklung der Stadt gefördert

Unter den Geehrten waren mit 2. Bürgermeister Josef Gruber (CSU), Stadtrat Hans-Edmund Glatzl (Bürgerforum) und Ex-CSU-Rat Georg Plecher gleich drei Burglengenfelder. Zusammen bringen sie es auf rund 100 Jahre kommunalpolitische Tätigkeit. Gruber gehört seit 1990 ohne Unterbrechung dem Stadtrat an. Dadurch fördere er die Entwicklung der Stadt durch Rat und Tat, hieß es in der Laudatio. In seine Amtszeit fiel unter anderem der Bau des Schulzentrums. Bei dessen Planung habe er als Lehrer und Schulrat „wertvolle Hinweise gegeben“. Im Stadtrat überzeuge Gruber durch seine „ruhige, sachliche Art für ein gedeihliches Miteinander“.

Nach fast vier Jahrzehnten verabschiedete sichGeorg Plecher2018 von der kommunalpolitischen Bühne. Bartelt lobte vor allem seinen Einsatz für die Sicherung und Fortentwicklung der Altstadt. Besondere Anliegen seien ihm die Marktplatzumgestaltung und die Aufwertung der Innenstadt als Einzelhandelsstandorts gewesen.

Hans-Edmund Glatzl (Bürgerforum) ist ebenfalls ein Urgestein des Burglengenfelder Stadtrats. Er gehört dem Gremium mit kurzer Unterbrechung wie Gruber seit 1990 an. Er habe sich besonders für die Verbesserung der Verkehrsführung in den Wohngebieten, denAusbau der Geh- und Radwegeentlang der Erschließungsstraßen und die Verbesserung der überörtlichen Verkehrsanbindung durch den Bau der Umgehungsstraße eingesetzt, sagte Bartelt. Sehr geschätzt würden auch Glatzls Ratschläge zur Ausweisung von Wohngebieten.

Die Geehrten hatten nach Informationen der Mittelbayerischen mit der Auszeichnung nicht unbedingt gerechnet. „Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt, während der laufenden Wahlperiode“, erklärte Josef Gruber. Dem 2. Bürgermeister ist bis heute nicht bekannt, wie es zu der Nominierung kam. Er sieht in der Auszeichnung aber eine erfreuliche Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements, ohne das die Demokratie nicht funktioniere.

Gruber war nach eigener Angabe durch Zufall in die Kommunalpolitik gerutscht. Als er seinerzeit als Junglehrer für die Katholischen Erziehergemeinschaft arbeitete, nahm ihn der damalige Leiter der Hauptschule, Heinrich Waldhier, zur Seite und gab ihm folgenden Rat: Wenn er was bewegen wolle, müsse er in die Politik einsteigen. Denn da fielen die Entscheidungen.