Fahndung
Polizei sucht getürmten BKH-Patienten

Ein Insasse der Forensik im BKH Regensburg ist entkommen. Der Mann floh während eines Freigangs im Straubinger Zoo.

08.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:44 Uhr
Die Forensik am BKH in Regensburg. Hier sind Menschen untergebracht, die Straftaten begangen haben, aber in einer Psychiatrie untergebracht werden. −Foto: Eckl

Nach einem Patienten derRegensburger Forensik am Bezirksklinikum Regensburgwird gefahndet. Das bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz auf Anfrage der Mittelbayerischen. Die Polizei sucht bereits seit Samstag nach dem Mann.

„Es ist richtig, dass der Mann auf der Flucht ist“, sagt Florian Beck am Dienstagmorgen. Der Polizeisprecher berichtet, dass ein 33-jähriger Forensik-Insasse am Samstag während eines begleiteten Freigangs entkommen ist. Der Mann sei mit mehreren Begleitern im Straubinger Zoo unterwegs gewesen, als er plötzlich verschwunden sei. Seither sucht die Polizei nach dem Mann. Nach Angaben Becks bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, es handle sich nicht um einen Kapitalverbrecher.

Untergebracht werden Straftäter von Gerichten dann in der Forensik, wenn sie entweder eine Suchtproblematik aufweisen oder aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig sind. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei dem jetzt geflohenen Mann um einen Suchtpatienten. Wohl auch deshalb geht die Polizei davon aus, dass keine Gefahr für die Bevölkerung besteht. Eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem 33-Jährigen wurde bislang noch nicht eingeleitet.

Kaum Verstöße bei Ausgängen

Manchmal kommt es dazu, dass Insassen der Forensik während der begleiteten Freigänge fliehen. Zuletzt im April 2015: Zwei verurteilte Sexualstraftäter waren beim Freigang in einem Regensburger Einkaufszentrum verschwunden. Wochen später wurden sie von der Polizei aufgegriffen.

Dennoch kommt es relativ selten dazu, dass einem Forensik-Insassen die Flucht gelingt. Immerhin etwa 100 000 Lockerungs-Erprobungen, wie die Maßnahmen zur Resozialisierung im Fachjargon heißen, werden jährlich allein im BKH Regensburg genehmigt. Pro Jahr kommt es etwa zu zehn bis 15 Verstößen gegen diese Maßnahmen.