Ernährung
Produkte aus der Region für die Region

In Bayern erzeugte und saisonale Lebensmittel sind im Trend. Bauern in Schwandor gewähren Einblick in Herkunft und Wachstum.

03.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:09 Uhr
Betriebsleiter Markus Gregori (l.) erläutert Amtschef Georg Mayer vom AELF Schwandorf, stellvertretendem Kreisobmann Johann Hahn, Kreisbäuerin Sabine Schindler und Bürgermeister Benjamin Boml aus Nittenau (v. l.), dass ihm daran gelegen sei, regionale Produkte ins Bewusstsein der Käufer zu bringen. −Foto: Josef Wittmann

„Woher kommt unser Essen?“ – Diese Frage beschäftigt immer mehr Menschen, seit der Corona-Krise sogar noch intensiver. Regionale und saisonale Produkte sind im Trend. Gleichzeitig haben immer weniger Menschen einen Bezug zur Landwirtschaft oder kennen gar eine Bäuerin oder einen Bauern, teilt Teamassistentin Tanja Fischer, Bayerischer Bauernverband, mit. Der Bayerische Bauernverband will diese Lücke schließen und informierte im Rahmen einer Traktortour über #EssenAusBayern. Vorige Woche hat der bunt beklebte Traktor der Marke Deutz-Fahr auf dem Betrieb von Familie Gregori in Goppeltshof bei Nittenau Station gemacht.

„Wir wollen Hintergrundwissen rund um unsere wichtigsten heimischen Lebensmittel vermitteln: Wie sie wachsen, woher sie kommen, welche Voraussetzungen es beispielsweise beim Boden braucht“, sagt Betriebsleiter Markus Gregori. „Damit wollen wir das Bewusstsein für regionale Erzeugung fördern und den Konsum heimischer Lebensmittel ankurbeln.“ Denn die Auswahl bei Lebensmitteln, die Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt haben, ist bei nahezu jedem Produkt riesengroß. „Wer gezielt die heimische Landwirtschaft unterstützen will, kauft regional. Ein kurzer Blick auf die Herkunftsangabe hilft bei der Kaufentscheidung.“

Stellvertretender Kreisobmann Johann Hahn wies auf die Verbindung von Nahrungsmittelerzeugung und Landschaftspflege hin. Nur mit der Rinderhaltung könne die Kulturlandschaft vor Ort offengehalten werden. Als Wiederkäuer können Rinder das Gras von Wiesen verwerten und in wertvolle Nahrungskalorien in Form von Milch und Fleisch umsetzen. Bei einer Reduzierung der Rinderbestände, so wie es bezüglich der Einsparung von Klimagasen immer wieder gefordert wird, könnten der Aufwuchs von Grünland nicht mehr im gewohnten Umfang über die Milchvieh- und Mutterkuhhaltung verwertet werden.

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Wiesen und Weiden würden brachfallen, was auch naturschutzfachlich nicht gewünscht ist und bei einer Pflege durch die öffentliche Hand hohe Kosten verursachen würde. Zudem müssten als Ersatz Nahrungsmittel aus Drittländern importiert werden, was aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutz keinen Sinn mache. „Es gilt, Klima, Natur- und Tierschutz abzuwägen und die Ernährungssicherung nicht aus den Augen zu verlieren“, sagte stellvertretender Kreisobmann Hahn und forderte dazu auf, wieder mehr die natürlichen Zusammenhänge ins Blickfeld zu rücken. Die Gesamtsicht der Dinge sei ausschlaggebend – und nicht die Einzelbetrachtung von Aspekten. Auf dem Betrieb Gregori sorgt eine Mutterkuhherde für ein gepflegtes Landschaftsbild. Auch Blühflächen wurden vom Betriebsleiter angelegt; alle Stationen unter www.BayerischerBauernVerband.de/Traktortour-2021.