Kabarett
Rampensau im hellen Rampenlicht

Nepo Fitz gastiert mit „Saumensch“ vom 13. bis 15. Februar im Statt-Theater.

07.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:48 Uhr
Peter Geiger

Nepo Fitz Foto: Ralf Eyertt

. Nepo Fitz zählt zu einer ganz seltenen Spezies: Kaum nämlich hatte er das Licht dieser Welt erblickt, schon war er Thema auf Vinyl und auch in Funk und Fernsehen. 1982 nämlich machte seine Mutter, die Kabarettistin Lisa Fitz, aus der Tatsache, dass sie einem Pasinger Perser das Ja-Wort gegeben hatte, nicht nur keinen Hehl, sondern auch ein Lied.

Das hieß „Mein Mann ist Perser“ und war das, was man damals „dem Spießertum den Spiegel vorhalten“ nannte (unbedingt „aufklärerisch“ also) – und enthielt die Zeilen: „Die Mutter von meinem Mann ist bayerisch, also kann man sagen, dass unser Kind viele Einflüsse gewinnt. Tschechisch, persisch, ungarisch und Bayerisches fließt ein. Es wird ein nur aus Liebe geborener Bastard sein!“

Damit war eigentlich alles benannt, was dem Sprössling der Fitz-Schauspieler-Dynastie in die Wiege gelegt worden war. Und auch heute noch, knapp 38 Jahre nach seiner Geburt, ist dieser Nepomuk, der Jerry Lee Lewis und Rage against the Machine zu seinen Idolen zählt, noch immer ein „ganz ein wilder Vogel und ein Bühnentier“, wie Peter Nikisch vom Statt-Theater sagt.

Wenn Nepo Fitz also vom 13. bis 15. Februar in den engen Kellerräumen in der Winklergasse mit seinem aktuellen Programm „Saumensch“ gastiert, dann verspricht er nicht nur, dass ein Kawai-Piano, das extra für ihn angeliefert wird, „brennt oder anderweitig zerstört“ wird, sondern auch ein abendfüllendes Programm über die Sau und den Menschen: „Und ich geb‚ meinen Senf dazu!“ Als Versuchskaninchen in Sachen „conditio humana“ hat er vor allem sich selbst analysiert und zielsicher die falsche Person ausgewählt – „weil ich bin von Moral so weit weg wie ich als 16-Jähriger von der Infinitesimalrechnung entfernt“ war.

Und um diese Distanz mit einem Beispiel aus seinem Leben zu füllen, erzählt er die wunderbare Geschichte, dass er als Teenager ein Jahr in den USA verbrachte – und nach der Rückkehr so verwirrt gewesen sei, dass er beim Versuch, eine komplizierte Matheschulaufgabe zu lösen, das Datum mitgerechnet habe.

Das Schultrauma hat er mittlerweile überwunden, seinen Wissensdurst stillt Nepo Fitz heute an der Uni. Vom Psychologiestudium profitiert nicht nur der kabarettistische Persönlichkeitsanteil in ihm, sondern auch der menschliche Rest. Jetzt beginnt er nämlich zu verstehen, wie die „niedere Sau“ in ihm funktioniert – sodass er keine „arme Sau“ bleiben muss, die sich religiös oder politisch verführen ließe, von einer... – ach, das soll die selbsternannte Rampensau einfach selber erzählen, nächste Woche im Rampenlicht des Statt-Theaters!