Kriminalität
Randale: Anklage gegen Flaschenwerfer

Die Staatsanwaltschaft Regensburg wirft nach dem Krawall im Mai einem 19-Jährigen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor.

11.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:22 Uhr
Eine zerbrochene Bierflasche liegt auf der Straße. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat jetzt Anklage gegen einen Flaschenwerfer erhoben. −Foto: Christoph Schmidt/picture alliance/dpa

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklage gegen einen 19-Jährigen erhoben, der in der eskalierten Partynacht Ende Mai Flaschen in Richtung Polizisten geworfen hat. Laut Polizeisprecher Florian Beck wird dem jungen Mann aus dem Landkreis Landshut Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Er soll sich Beamten widersetzt und eine Polizistin an der Hand verletzt haben. Die Anklage ist Ergebnis eines „priorisierten Verfahrens“. Das nutzen Polizei und Strafverfolger bei Angriffen gegen Einsatzkräfte mit dem Ziel, dass die Staatsanwaltschaft nach höchstens zwei Wochen der Ermittlungen übernimmt. „Die Strafe soll auf den Fuß folgen“, erklärt Beck. Infrage komme das Verfahren etwa, wenn es sich um Wiederholungstäter handle oder einen besonders schwerwiegenden oder ekelerregenden Fall. In diesem Fall hätten die Behörden das Verfahren gewählt, weil Flaschenwürfe wie dieser „potenziell sehr gefährlich“ seien, auch für Unbeteiligte.

In der Nacht zum Sonntag, 30. Mai, war es nach Polizeiangaben am Neupfarrplatz zu mehreren Flaschenwürfen in Richtung von Einsatzkräften und Dienstfahrzeugen gekommen.Etwa 250 Menschen hatten sich dort versammelt. Die Stimmung sei teils sehr aggressiv gewesen, der Alkoholpegel hoch, Einsatzkräfte seien auch beleidigt worden, heißt es von der Polizei. Feiernde hätten sich mit einzelnen Randalierern, die aus der Gruppe heraus agierten, solidarisiert.

Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit den Vorfällen noch gegen acht männliche Teenager beziehungsweise junge Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung.

Die Beschuldigten kommen aus verschiedenen Gegenden, etwa aus dem Landkreis Kelheim, dem Bereich Nürnberg, aber auch aus Regensburg. Vier davon sind noch nicht volljährig. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und werden noch Zeit in Anspruch nehmen, wie es in einer Pressemitteilung der Polizei heißt. Zudem arbeitet die Polizei an der Identifizierung weiterer Tatverdächtiger.