Würdigung
Rascher erhält Verdienstmedaille

Kurt Kühnlein wurde die Medaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Seit 50 Jahren ist er ehrenamtlich aktiv.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:59 Uhr
Hans Stepper
Kurt Kühnlein erhielt die Medaille des Verdienstordens. −Foto: HANS STEPPER

Der Fußball und das Theaterspiel standen und stehen auch heute noch im Mittelpunkt der begrenzten Freizeit des pensionierten Postbeamten Kurt Kühnlein aus der mittelfränkischen Ortschaft Rasch (Stadt Altdorf). Nun bekam der sympathische Franke für sein fast 50-jähriges ehrenamtliches Wirken im Sportverein Rasch und sein Engagement seit über 45 Jahren in der vereinseigenen Theatergruppe im Landratsamt Nürnberger Land (in Lauf) aus der Hand von Landrat Armin Kroder die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Überreichung war auch der Altdorfer Bürgermeister Martin Tabor zugegen.

Auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder verleiht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diese Auszeichnung an Menschen, die besondere ehrenamtliche Leistungen über Jahre hinweg im kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und geistigen Bereich erbracht haben, bemerkte der Landrat bei der Feierstunde.

Sechs Jahre Vorsitzender

Der 74-jährige Kurt Kühnlein trat mit elf Jahren in den SV Rasch ein, der am 23. Januar 1949 im Gasthaus Pölloth aus der Taufe gehoben wurde und derzeit 653 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Gymnastik und Theater hat. Bereits in jungen Jahren war der Rascher ein begeisterter Fußballspieler. 1970 bis 1978 fungierte er als Schriftführer in der SV-Führungsmannschaft und anschließend hatte er sechs Jahr das Amt des Vereinsvorsitzenden inne.

Seine große Leidenschaft, wie Kühnlein gegenüber dem Neumarkter Tagblatt sagt, galt jedoch schon immer dem Theaterspielen. Seit 1974 ist er aktiver Theaterspieler und seit 1975 Regisseur der Theatergruppe des SV Rasch. Den Preis für „sein Lebenswerk“ der Theatergeschichte Rasch – den „Oskar“ als bester Regisseur – erhielt Kühnlein im Jahr 2005. Im Jahr 2011 wurde Kühnlein für den 200. Auftritt in 34 Aufführungen als Theaterspieler geehrt. Sechs Jahre später fand zum 40. Mal ein Theater in der vereinseigenen Turnhalle an der Schleifmühler Straße statt.

Viele Besucher aus Neumarkt

Mit Kühnlein wurde der Ort Rasch – an der Grenze zum Landkreis Neumarkt – in den zurückliegenden Jahren zu einer Theater-Hochburg. Viele der jährlichen Besucher kamen bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie aus dem Landkreis Neumarkt ins Fränkische, darunter auch der Lauterhofener Altbürgermeister Peter Braun aus Traunfeld, der sich diese Theater-Highlights in den 35 zurückliegenden Jahren nicht entgehen ließ und bei all den besuchten Aufführungen begeistert war von der Rascher Laienspielgruppe.

Fernreisen:
Der 74-jährige, der vor Jahren auch zum Ehrenmitglied im Verein ernannt wurde, unternimmt viele Fernreisen. So besuchte er Indien, Nepal, Vietnam, Kambodscha, Kenia, Argentinien und viele andere Länder auf dem „Raumschiff Erde“. (npp)

„Das Rascher Theater hat manchmal mehr Niveau als manches Theaterstück im Fernsehen.“ Diesen Ausspruch wagte der Landtagsabgeordnete Kurt Eckstein aus Altdorf im Jahre 2010 bei der Aufführung der „Spitzboum-Jagd“. In den vielen Jahren verstand es der erfahrene Theaterprofi Kurt Kühnlein, der überrascht war von der hohen Auszeichnung die er erhalten hat und die einen besonderen Platz im heimischen Haus im Kaarweg 7 in Rasch bekommen wird, aus der Theatergruppe des SV Rasch ein „Markenzeichen“ für Theaterkunst zu entwickeln. Der Theatergruppe, so Kühnlein, sei der Erfolg nicht so einfach zugeflogen, dahinter steckte harte Arbeit und eine tolle Kameradschaft.

„Nicht immer war meine Gattin Renate begeistert, wenn ich zu den abendlichen Proben ging. Einige Male nahm ich mir sogar ein paar Tage Urlaub, damit bei der Theateraufführung alles klappte“, sagt Kühnlein im Gespräch mit dem Neumarkter Tagblatt. Mit seiner ehrenamtlich agierenden Theatergruppe und den fast immer ausverkauften Aufführungen trugen die Laienspieler um Kurt Kühnlein dazu bei, dass Gelder in das „Vereinssäckel“ flossen, dass der Verein, dringend benötigte. So lange es die Gesundheit zulässt, wird sich Kühnlein um seine Truppe kümmern.