Kultur
Regensburg: Uraufführung vor leerem Saal

Die aufregende Produktion „M‘Orpheo“ erlebt am 14. März im Theater am Bismarckplatz ihre Geburt – allerdings ohne Zuschauer.

11.03.2020 | Stand 16.09.2023, 4:56 Uhr

Eine Szene aus „M‘Orpheo“ mit Johannes Mooser (im Video) sowie auf dem Gerüst Vera Semieniuk und Onur Abaci

Das Theater Regensburg zieht Konsequenzen aus den Coronavirus-Entwicklungen: Das Haus bleibt bis einschließlich 19. April für sämtliche Aufführungen und Veranstaltungengeschlossen. Eine Ausnahme: Die Uraufführung der Musiktheaterperformance „M‘Orpheo“ nach Motiven von Claudio Monteverdi findet statt – allerdings ohne Publikum, sagte Theatersprecherin Clara Fischer.

Die Schauspieler hätten monatelang für das Auftragswerk geprobt und befänden sich im Endprobenstress. Die Premierenabsage sei, „wie wenn man bei einem Marathon die Zielgerade abbaut“. Zur Premiere am Samstag (14. März) seien Medienvertreter geladen. Der Probenbetrieb laufe auch ohne Aufführungen normal weiter.

Intendant Jens Neundorff von Enzberg bedauerte die vorübergehende Schließung, doch die Sicherheit für alle gehe vor, sagte er laut Mitteilung. Das Regensburger Fünf-Sparten-Haus zählte in der vergangenen Spielzeit 180 000 Besucher. Die Rückabwicklung für bereits gekaufte Karten erfolge über das Theater.

Die Stadt Regensburg schließtsich den Empfehlungen der Bayerischen Staatsregierung an, wegen des Coronavirus alle staatlichen Theater, Konzertsäle und Opernhäuser aus Sicherheitsgründen vorübergehend zu schließen. Betroffen ist auch ein Benefizkonzert für die Regensburger Seenot-Rettungsorganisation Sea-Eye, das am 21. März im Neuhaussaal des Theaters stattfinden sollte.