Sport
Regensburger Cheerleader auf Erfolgskurs

Die „Phoenix Cheerleader“ machten bei der Deutschen Meisterschaft in Aschaffenburg den zehnten Platz.

03.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:41 Uhr
Sarah Sophie Ruppert

Head Coach Tanja Wilson (links) mit ihrem „Team Gold“ im Cheerleading Foto: Ruppert

Wie ein Phoenix aus der Asche entstanden 1997 aus dem aufgelösten Football-Club „Regensburg Royals“ die „Regensburg Phoenix“. Doch Football ohne Cheerleading ist undenkbar. Kurzerhand schlossen sich im selben Jahr daher die „Phoenix Cheerleader“ zusammen. Seit nun mehr über 20 Jahren spornen die Frauen ihre Männer an. Doch nicht nur das, der anspruchsvolle Mannschaftssport steht auch ganz allein für sich. Turnen, Akrobatik, Tanz und Anfeuerung sind wesentliche Bestandteile des Cheerleading, das somit auch für Wettbewerbe geeignet ist.

Hartes Training

Im März bewies das „Team Gold“ Gewinnercharakter und setzte sich bei den Regionalmeisterschaften Süd-Ost in Deggendorf mit dem ersten Platz durch. Einen Tag lang kämpften die jungen Frauen in ihrer Kategorie gegen zwölf bayerische sowie badenwürttembergische Mannschaften an und holten sich den Sieg. Am vergangenen Wochenende ging es für das Team nach Aschaffenburg zur Deutschen Meisterschaft, wo sie den zehnten Platz errangen.

Das ganze Jahr über finden die Trainings zweimal wöchentlich am Mittwoch und Sonntag für je zwei Stunden beim ESV 1927 im Regensburger Südwesten statt. Noch nicht genug, gibt es im Vorfeld der Trainingseinheiten das freiwillige, gemeinsame Bodenturnen. Tanja Wilson, Head Coach und Gründungsmitglied, freut sich, dass die Module gut besucht sind. Die Mädchen wissen, dass sie am Ball bleiben müssen. An Weihnachten wird es immer etwas ruhiger, meint Wilson.

Sehen Sie hier ein Video einer Halftime Show der Phoenix Cheerleader:

In den letzten zehn Jahren habe sich das Cheerleading der Phoenix grundlegend geändert. Aus der Randgruppe, welche die Footballer lediglich angefeuert und die Zuschauer zum Jubeln animiert habe, ist ein meisterschaftsorientiertes Team geworden. Die rasante Sportart mit zahlreichen Salti, Jumps und Pyramiden stellt eine große Herausforderung dar. Die Trendsportart aus den USA findet immer mehr Anklang hierzulande. Da kann es schon mal vorkommen, dass Interessierte aus ihrer bisherigen Sportart oder ihrem anfänglichen Hobby zum Cheerleading wechseln. „Viele in unserer Mannschaft kommen auch aus dem Ballett, weil sie etwas mehr wollen“, weiß Gründerin Tanja Wilson. 62 Performerinnen zählen die Gruppen heute – deren Mitglieder sind ausschlie´ßlich weiblich. Das Einstiegsalter beträgt fünf Jahre, eine Grenze nach oben gibt es nicht. „Wir sind offen für jedes Alter“, verspricht Wilson und findet für jede die richtige Position im Team. Nicht jede möchte an die Spitze einer Menschenpyramide und muss es auch nicht. Alle Positionen seien wichtig und anspruchsvoll.

Team- und Sportgeist

Noch wichtiger ist der Zusammenhalt – und der wird großgeschrieben. Untereinander herrscht großes Vertrauen, um die Figuren auch perfekt in Vollendung bringen zu können. Die Mädchen spornen sich im Training an, jubeln sich zu, geben sich Halt, gönnen sich einen Triumph – Cheerleader für Cheerleader sozusagen. Doch auch sonst ist jede Trainingseinheit mit viel Lachen und Scherzen verbunden. Es soll Freude bereiten. Trainerin Tanja Wilson ist stolz auf ihre Mädchen: „Niemand möchte sich herausstellen, das ist so ein gutes Team.“

Bei allem Spaß musste jedoch die Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft in Aschaffenburg auch Ernst genommen werden. Das Training sei zwar vor so einem Wettbewerb wie immer, jedoch um einiges vehementer. Gefeilt wird dann vor allem an der Technik, denn die „Phoenix Cheerleader“ möchten den anderen teilnehmenden Gruppen einen Schritt voraus sein. „Man muss sich intensiver reinknien“, beschreibt Wilson diese Trainingssituation. Nur so könne man mit der Spitze mithalten.

Auch Laura Lerch, Cheerleaderin und Trainerin der Junioren, freute sich im Vorfeld auf die Meisterschaft. Sie war aber auch aufgeregt: „Man möchte das Beste herausholen!“ Die heute 21-Jährige ist seit sieben Jahren im Team und kann es sich ohne „die Mädchen“ nicht mehr vorstellen. Vor zwei Jahren brach sie sich den Arm und musste ein halbes Jahr aussetzen. Damals haderte sie ein wenig. Ihre Kolleginnen hat sie jedoch so gerne und daher entschied sie sich klar fürs Weitermachen.