Musik
Regental-Sound geben ihr letztes Konzert

Nur noch einmal lässt die Nittenauer Band die Regental-Halle beben. Am 27. Oktober spielt sie zum letzten Mal für ihre Fans.

09.10.2018 | Stand 16.09.2023, 6:02 Uhr
Renate Ahrens

Eigendisziplin und Fleiß waren nötig, um diesen Erfolg zu haben, blicken die Bandmitglieder zurück. Foto: Renate Ahrens

„Wir haben unsere Träume verwirklicht.“ So blicken die fünf Mitglieder der Nittenauer BandRegental-Soundkurz vor ihrem allerletzten Konzert zurück – insgesamt waren es rund 1100. Bereits als Jugendliche hatten sie sich im Keller am Schlagzeug und an der Gitarre versucht, am Plattenspieler und Kassettenrekorder ihre Idole gehört und von einer großen Karriere geträumt – die es dann auch wurde. Denn die Musiker spielten viele Jahre lang semiprofessionell in großem Umkreis.

„Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich“, betont Sepp Schmid mit Nachdruck. „Was auf der Bühne so selbstverständlich und spielerisch wirkt, haben wir uns hart erarbeitet.“ Die Kunst dabei sei, es leicht aussehen zu lassen.

Größten Spaß hatten sie selbst

Glück, so fügt Sepp Gleixner hinzu, gehörte aber auch dazu. „Aus unseren Möglichkeiten haben wir das Beste gemacht.“ Vor allem in den Anfangsjahren hätten sie oft bis zu fünf Stunden geprobt. Später kamen auch Sketche hinzu – ihr Markenzeichen. Auf diese hatten die Fans immer schon gewartet, aber den größten Spaß hatten eigentlich immer die Musiker selbst dabei. Genau das ist vielleicht auch ihr Erfolgsrezept: Die Freude und die Leidenschaft, die sie auf der Bühne zeigten, schwappte auf ihr Publikum über.

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Bei diesem will die Band sich nun für ihre Treue mit einem großen Konzert bedanken. Denn nach 30 Jahren ist am 27. Oktober endgültig Schluss. So richtig glauben können es die fünfNittenauerselbst noch nicht. Denn aufgetreten und geprobt wurde heuer das ganze Jahr über noch wie immer – alle gaben noch so richtig Gas und genossen es in vollen Zügen.

Doch warum hören sie dann eigentlich auf? Eigentlich, so wissen sie, könnten sie noch jahrelang perfekt funktionieren. „Nach fast 30 Jahren on tour stellt man sich die Frage: Was ist, wenn einer nicht mehr kann, egal ob beruflich, gesundheitlich, persönlich?“, erklärt Sepp Schmid. Ein Ersatz, egal für wen, sei für sie undenkbar, sind sich alle einig. „Uns war klar, dass wir ausschließlich gemeinsam in dieser Konstellation auftreten möchten. Daraus entwickelte sich vor zwei Jahren der Beschluss, 2018 aufhören zu wollen. Langfristige Termine konnten somit auch noch bedient werden.“

Das Konzert

  • Am 27. Oktober lädt die Band bei freiem Eintritt in die Regental-Halle. Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Die Bewirtung und Organisation übernimmt die Feuerwehr Bergham. Reservierung unter
  • Highlight des Abends ist der Auftritt der AC/DC-Revival-Band. Weiter wird die Stadtkapelle Nittenau ihre „Eigengewächse“ mit einem Konzert verabschieden. Auch werden der „wampert Zodert, boartert Plattert“ auftreten.
  • Alle Altersgruppen werden auf ihre Kosten kommen. Der Regental-Sound spielt einen Mix aus Volksmusik, Schlager, Pop, Rock und Show.

Danach werden die fünf Musiker sich weiterhin regelmäßig im Proberaum im alten Gymnasium treffen, zusammen musizieren, jede Menge Gaudi haben und sich an alte Zeiten erinnern. Vieles ist schließlich in den 30 Jahren geschehen. Im Jahr 1988 gründeten die damaligen Teenager Sepp Gleixner an den Tasten, Sepp Schmid an der Gitarre, Gerald „Soode“ Fendl als Bläser und der Schlagzeuger und Baritonist Harald „Harry“ Männer eine Tanz-, Pop- und Rockband namens Heartbreakers. Die beiden „Seppen“, die in Neuhaus von klein auf zusammen aufwuchsen, waren schon einige Jahren zuvor musikalisch unterwegs und lernten die beiden anderen Musiker während der gemeinsamen Zeit bei der Stadtkapelle Nittenau kennen.

So ging es bei „Wahnsinn im Regental“ im vergangenen Jahr zu:

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Im September 1989 stürzte der tragische Tod des damals 17-jährigen Schlagzeugers Harry die Band in tiefe Trauer. „Eine bittere Erkenntnis mussten wir schon sehr früh gewinnen: Ein Mensch mit seiner Persönlichkeit ist nicht ersetzbar“, sagen sie. Im Jahr 1989 ergänzten Karl-Heinz „Heinze“ Stich am Bass und Norman „Normi“ Wünsch am Schlagzeug die Band, die sich von nun an Regental-Sound nannte. Die vielen Auftritte in Bierzelten in ganz Bayern und der halben Bundesrepublik, bei Tanzveranstaltungen, Hochzeiten oder Faschingsbällen, möchten die Musiker nicht missen.

Bereits vor der Gründung waren die Mitglieder Sandkasten-, Kindergarten- Schulfreunde, Nachbarn, Vereinskollegen, später dann Trauzeugen. 16 Jahre später verließ Normi die Band und Markus Grassl übernahm die Geschicke am Schlagzeug. Über das Programm, das Konzept, die Liedauswahl bis hin zur Verteilung der vielen kleinen Aufgaben auf und neben der Bühne herrschte immer Einigkeit. Ein solch starker Verbund, so erklärt die Band, schaffte die Leichtigkeit, mit der sie die Bühnen erobert und das Publikum begeistert hat.

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