Regensburg
Regierung renoviert ihre Dienstgebäude

Im Mai startet der erste Abschnitt bei der Regierung der Oberpfalz. Die Heizanlage wird auf Holzpellets umgestellt.

18.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:50 Uhr
Die Wärmeversorgung steht zunächst im Fokus der Baumaßnahme. −Foto: Uwe Moosburger

Die geplante Generalsanierung der Dienstgebäude der Regierung der Oberpfalz in Regensburg kann mit dem ersten Bauabschnitt beginnen. Der bayerische Landtag hat grünes Licht für die Maßnahme „Sanierung/Ersatzneubau Gebäudeteil F der Regierung der Oberpfalz“ gegeben und hierfür insgesamt 16,9 Millionen Euro genehmigt. Der erste Sanierungsabschnitt beginnt ab Mai 2022.

Im Fokus steht dabei auch eine neue Wärmeversorgung. Diese zukunftsorientierte Maßnahme soll etwa 560 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber der aktuellen Wärmeversorgung einsparen und die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand unterstreichen. Die bisherige Wärmeversorgung der Gebäude der Regierung der Oberpfalz erfolgt durch den Einsatz konventioneller Heiztechnik mit Gas- und Ölkesseln. Im Rahmen der anstehenden Generalsanierung wird die Wärmeversorgung der kompletten Liegenschaft neu geplant und auf die derzeitigen Anforderungen und Möglichkeiten angepasst.

Holzpellets liefern mehr als 80 Prozent der Energie

So wurde im Vorfeld ein Wirtschaftlichkeitsvergleich verschiedener Versorgungskonzepte durchgeführt, der neben ökonomischen auch technische und ökologische Aspekte betrachtete. Mehr als 80 Prozent der benötigten Jahresenergie der Gesamtliegenschaft wird künftig durch zwei Pelletkessel bereitgestellt. Holzpellets sind als nachwachsender Rohstoff mit guter Verfügbarkeit und aufgrund ihrer günstigen, klimaneutralen CO2-Bilanz im Vergleich zu Gas oder Öl ein zukunftsweisender Energieträger. Lediglich für die Abdeckung der Spitzenlast werden Gasbrennwertkessel vorgesehen, die ebenfalls sehr energieeffizient sind.

Für den Einbau der neuen Wärmeversorgung ist zunächst der Abriss eines aktuell nur noch provisorisch genutzten Gebäudes der Regierung der Oberpfalz nötig. Dieses Gebäude bildet den südlichen Abschluss des jetzigen Regierungsparkplatzes zum Ägidiengang und ist größtenteils an das Pflegeheim „Deutschordenshaus St. Ägid“ angebaut. Die Heizungsanlage ist im Keller des neu zu errichtenden Garagen- und Archivgebäudes vorgesehen.

Parallel zum Neubau wird das historische Bürogebäude, der sogenannte Gebäudeteil F, saniert. Die Bauzeit wird voraussichtlich drei Jahre betragen, dabei sollen die Beeinträchtigungen für die Nachbarn so gering wie möglich gehalten werden. Die Straße Ägidiengang bleibt für die Anlieger weitestgehend befahrbar. Nach Abschluss dieser Arbeiten stehen weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Dienstgebäuden der Regierung an.

Gebäude wurde 1938 errichtet

Das Gebäude auf dem Grundstück Ägidiengang 2 wurde 1938 als Wohn- und Geschäftshaus mit Lagerhaus für die Firma Andreae-Zahn AG, einen Pharmagroßhandel mit Sitz in Frankfurt a. M., errichtet. Nach dem Verkauf der Liegenschaft an die Stadt Regensburg im Jahr 1959 ging diese 1985 an den Freistaat Bayern über. Dieser nutzte das Gebäude nach Umbauarbeiten weiterhin als Bürogebäude, die Lagerhalle wurde zu einer Garagen- und Waschhalle umfunktioniert. Nach einer zuletzt nur noch teilweisen und provisorischen Nutzung der Räumlichkeiten bedarf es einer grundsätzlichen Sanierung bzw. eines Neubaus der Gebäudeteile.

Der im Geltungsbereich der Altstadtschutzsatzung und des UNESCO-Weltkulturerbes liegende dreigeschossige, L-förmige Bau bildet den südlichen Abschluss zu einem großzügigen Innenhofraum, der über den Ägidienplatz und über den Ägidiengang zu erreichen ist. Der zu sanierende Gebäudeteil der Regierung der Oberpfalz steht unter Ensembleschutz und bleibt in wesentlichen Teilen erhalten.