Engagement
Regisseur spendet Exponate an medbo

Der gebürtige Parsberger Josef Rödl übergibt einige Stücke an das Psychiatriemuseum der Medizinischen Einrichtung.

24.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:03 Uhr
Josef Rödl (3. v. re.) präsentiert mit Stolz seine Werke für das Psychiatriemuseum in Regensburg. −Foto: Johannes Müller/medbo KU

Josef Rödl lebt heute zwar in München – „als gebürtiger Parsberger habe ich zu meiner Heimat aber nach wie vor eine besonders tiefe Bindung“, sagt der 71-Jährige. Der Regisseur und Drehbuchautor hat in seiner bisher über 40-jährigen Schaffenszeit zahlreiche Filmprojekte mit Themenbezug zu psychischen Erkrankungen einerseits und zur Oberpfalz andererseits umgesetzt.

Im November 2021 gehen mehrere Film- und Tonaufnahmen, Fotoserien sowie Presseberichte und weitere Dokumente aus seiner privaten Sammlung an das medbo Psychiatriemuseum am Bezirksklinikum Regensburg. Bezirkstagspräsident Franz Löffler bedankt sich für die Spende – er sieht darin einen großen lokal-historischen Wert: „Die Werke zeigen nicht nur das Leben in der Oberpfalz in einer völlig anderen Zeit. Sie stellen auch den damaligen Umgang mit psychiatrischen Themen in einer besonderen Perspektive dar. Das berührt mich sehr“.

Erinnerungskultur stärken

Bezirksrat und Kulturreferent Richard Gaßner schließt sich an: „Diese Stücke sind ein wertvoller Beitrag, um unsere gemeinsame Erinnerungskultur weiter zu stärken. Umso mehr freut es mich zu wissen, dass sie auch für die Zukunft bewahrt werden und bei der medbo einen würdigen Platz finden“.

Unter anderem finden sich nun in Museum und Archiv der medbo Exponate zu einem der bekanntesten Werke von Josef Rödl, dem Film „Albert – warum?“ aus dem Jahr 1979. Dieses Erstlingswerk hat nach seiner Veröffentlichung nicht nur in Regensburg große Wellen geschlagen. Es wurde mehrfach ausgezeichnet.

Entstigmatisierung von Behinderten

Sowohl der Bezirk Oberpfalz als auch die medbo selbst, setzen sich stark für die Entstigmatisierung ein, teilt die Sachgebietsleitung der medbo KU mit. „Psychisch Erkrankte oder Menschen mit Behinderung brauchen die besten Rahmenbedingungen, um sich in Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich reinintegrieren zu können. Daher ist es uns ein zentrales Anliegen, Ängste und Vorurteile auf breiter, gesellschaftlicher Ebene abzubauen: Sowohl in Bezug auf die psychiatrischen Diagnosen, aber auch – und das ist sehr wichtig – bezüglich der Psychiatrie als Ort und Institution“, betont Franz Löffler.

Die Museen des Bezirksklinikums Regensburg – neben dem Psychiatriemuseum auch das Klostermuseum Karthaus-Prüll – sind von Mai bis Oktober jeweils samstags und sonntags, von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet – vorbehaltlich der aktuellen Pandemielage.

Besucher bekommen im Museum einen Überblick über die Geschichte der Behandlungsmöglichkeiten und therapeutischen Ansätze. Das Museum beherbergt unter anderem die Sammlung Vierzigmann mit Bildern, die in den 1920er und 1930er-Jahren von Patienten angefertigt wurden.