Abensberg
Renate Günther ist gestorben

„Sie war ein Engel, die Renate“, das konnte man in den vergangenen Tagen immer wieder hören. Sie starb mit 58 Jahren.

30.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:36 Uhr
Renate Günther ist im Alter von nur 58 Jahren in Abensberg gestorben. −Foto: Claudia Brandl

Man kann jetzt sagen: Sie ist ein Engel, denn am vergangenen Sonntag ist Renate Günther im Alter von 58 Jahren gestorben. Noch im Februar hat sie in der Nachfolge ihrer Mutter, der Walli Günther, den Seniorenfasching mitgestaltet. Dann eine heftige Erkrankung, die ihr keine Chance gelassen hat.

Ihr großes Herz gehörte ihren drei Kindern, den Menschen und der Musik. Jahrzehnte lang war sie auch der Kirchenmusik zutiefst verbunden. Mit ihrem Gesang und dem wunderbaren Querflötenspiel bereicherte Renate Günther unzählige, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Für Hans Stangl, dem Leiter des Kirchenchores St. Barbara, war die talentierte und professionell ausgebildete Musikerin mit ihrer kraftvollen Sopranstimme eine fundamentale Unterstützung. Bei den Adventskonzerten in der Pfarrkirche oder bei der Nacht der offenen Kirchen zeigte die Verstorbene ihre Begabungen und Talente.

Doch Musik und Kinder gehörten für Renate Günther zusammen. So gründete sie in den 90er-Jahren, zusammen mit Johannes Piendl, den Kinderchor „Orgelpfeifen“, mit dem sie viele Gottesdienste gestaltete. Mit großer Liebe und Hingabe war sie an der Musikschule und in der Musikwerkstatt tätig. Sie machte unzählige Schüler vertraut mit dem Instrument der Querflöte.

Renate Günther verstand es durch ihre liebevolle Zuwendung, Kinder und Jugendliche für die Musik zu begeistern, was eigentlich das vorrangige Ziel jedes Unterrichts ist. Diese Begabungen und Fähigkeiten halfen ihr auch in ihrer Arbeit in der Grundschule, wo sie eine „mütterliche“ Individualbetreuung seit Jahren ausübte.

Ihr schauspielerisches Geschick zeigte die Sängerin in einigen Auftritten der Gruppe „Theatermix“. Renate Günther war immer zur Stelle, wenn man sie brauchte. Ob es eine musikalische „Versüßung“ bei einer Feier, oder ob es die Unterstützung ihrer Mutter früher beim Seniorenkaffeenachmittag im Pfarrheim war.

Als im vergangenen Advent bei der Aktion des Pfarrgemeinderates ein Adventtürchen am Friedhof geöffnet wurde, da gestaltete Günther die kleine Feier mit. Damals ging es um die verschiedenen Türchen im Leben und letztlich um das Tor des Todes, das uns in eine neue, ganz andere Zeit führt. Jetzt hat dieser wunderbare Mensch auch dieses Tor durchschritten.

Und wer Renate Günther und ihre Gedanken und Haltung kannte, der wird den Zeilen der bayerischen Liedermacherin Claudia Koreck voll und ganz zustimmen können: „Und irgendwia, hob i koa Angst mehr vor dir. I seg oi die Leid, aus längst vergangener Zeit, und i spür ois ist vergessen, und olle Fehla vergem. Und i glab, dass i do bin, im ewigen Lem.“ Danke Renate Günther für deine Herzlichkeit!

(geschrieben von Albert Steber)