Finanzierung
Riedenburg braucht Großkredit

Die Kämmerei ließ verlauten, dass hohe Kosten in nächster Zeit für viele große Projekte auf die Stadt zukommen werden.

28.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:11 Uhr
Petra Kolbinger
Die Fahrbahndecke der Staatsstraße, die durch Oberhofen führt, wird in Kürze saniert. −Foto: Petra Kolbinger

Die Information ging dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung wie erwartet zu. Der Kämmerer ließ das Gremium wissen, dass für bereits begonnene Großprojekte in nächster Zeit mit erheblichen Kosten zu rechnen ist. Beispielhaft wurden die Vorfinanzierung der Investitionen in die Abwasserentsorgung und Wasserversorgung, die Dachsanierung am Alten Rathaus und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Baiersdorf genannt.

Auch die Erschließungsmaßnahmen in den Baugebieten müssen zunächst vorfinanziert werden und verursachen hohe Kosten in kurzer Zeit. Über den Verkauf von Grundstücken, Wasser- und Abwassergebühren kommen diese zwar wieder herein – allerdings nur über einen langfristigen Zeitraum von 25 bis 50 Jahren. Ein kurzfristiger Liquiditätsengpass könne zwar mit den eingeräumten Kassenkrediten überbrückt werden, diese müssten aber zeitnah durch langfristige Kreditaufnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro bei einer Laufzeit von zwanzig Jahren mit Zinsbindung, abgelöst werden. Der Kämmerer wird jetzt mindestens drei Angebote einholen – davon mindestens eines von einer auswärtigen Bank. Bereits in der Juli-Sitzung wird der Stadtrat den entsprechenden Beschluss zur Aufnahme eines Großkredites fassen müssen.

Kreditaufnahmen über eine Laufzeit von nur zehn Jahren seien nicht ratsam, da die hohen Tilgungsverpflichtungen in diesem Falle die Handlungsfähigkeit der Stadt binnen kürzester Zeit bis hin zur Handlungsunfähigkeit einschränken könnten, lautet die Warnung des Kämmerers. Der rät, die Kommune solle sich die aktuell für Kreditaufnahmen immer noch günstigen Zinskonditionen jetzt zu sichern.

Zu den kostenträchtigen Projekten zählt auch die Sanierung der Wasserleitung in Oberhofen vor den angekündigten Instandsetzungsarbeiten der Fahrbahndecke der Staatsstraße 2230, sprich der Ortsdurchfahrt, durch das staatliche Bauamt Landshut (wir berichteten). Aus der Ausschreibung ging die Firma Zehentbauer aus Altmannstein mit einer Angebotssumme von 257.257,13 Euro brutto als wirtschaftlichster Bieter hervor und erhielt vom Stadtrat den Zuschlag. (epk)