Bayerische Meisterschaften
Ringer in Regensburg: Erschöpft, aber begeistert

30.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:53 Uhr
ACR-Ringer Maximilian Anthofer (in Blau) setzte einen der Glanzpunkte für die Gastgeber bei den bayerischen Meisterschaften in heimischer Halle. −Foto: Christian Brüssel

Unter dem Strich stand ein gelungenes Fazit – auch bei der dritten bayerischen Ringermeisterschaft in Folge, die der 1. AC Regensburg in der Sporthalle Nord in der Isarstraße austrug. „Und zwar sowohl sportlich wie auch organisatorisch“, bilanzierte ACR-Vorstand Jens Heinz. „Wir haben überall nur positive Rückmeldungen bekommen.“

Folgt also nächstes Jahr gleich der vierte Streich in Folge? „Nein, nein, jetzt wollen wir erst einmal schon auch wieder ein bisschen durchschnaufen“, wiegelt Heinz ab.

Eine Vielzahl an Helfern war notwendig, um die Wettbewerbe für 437 Teilnehmer aus 53 bayerischen Vereinen an den beiden Wettkampftagen mit insgesamt 707 Kampfbegegnungen in sechs Altersklassen zuzüglich der weiblichen Jugend auf den vier Matten abzuwickeln. Diesen Aufwand goutierte der an beiden Tagen anwesende Präsident des Bayerischen Ringerverbandes, Florian Geiger, mit Bestnoten. Auch der Zuspruch in der Halle war groß. „Der Innenraum und die Tribünen waren voll.“

Mit 18 Kämpfern zeigte Gastgeber ACR, dass die Regensburger als Dritter des Vereinsrankings weiterhin zur bayerischen Spitze gehören. „Nur der TSV Westendorf aus dem Allgäu und Johannis Nürnberg schnitten besser ab“, berichtet Jens Heinz, dessen Klub ja seit kurzem offizieller Landesstützpunkt ist. „Unsere Arbeit wird durchaus anerkannt.“

Am Samstag holten Quirin Höpfl, tags darauf Maximilian Anthofer, Rahman Kartojev und Albert Ibragimov vier bayerische Titel nach Regensburg – die interne Zielsetzung wurde übertroffen, und das Quartett wurde vom Landestrainer zu den deutschen Meisterschaften eingeladen.

Albert Ibragimov, wie Anthofer ein U-20-Kämpfer, hatte eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. „Er sollte in der 79-Kilo-Klasse starten, kam aber 400 Gramm zu schwer zum Wiegen. Schon beim Probewiegen war er zu schwer. Normal ist es für einen Leistungssportler kein Problem, das zu beheben.“ Ibragimov schaffte es nicht – und musste in der Klasse bis 86 Kilogramm starten. „Wir dachten, das würde eine Lehrstunde. Aber ihm hat das so gestunken, dass er schier aussichtslosen Situationen bewältigte und überaus verdient den Titel gewonnen hat.“

Auf das Siegerpodest schafften es auch Joel Anthofer (Silber) und die Bronzegewinner Friedrich Doenitz und Emanuel Koch. Aber auch Plätze jenseits des Treppchens waren bemerkenswert. „Simon Schneider wurde Fünfter – unter 22 Kämpfern“, verweist Heinz auf ein Beispiel. Abteilungsleiter Falk Riebschläger und sein Team zeigten sich ob des immensen Aufwandes zwar erschöpft, jedoch sportlich begeistert.

Am Wochenende geht es zu den bayerischen Meisterschaften im griechischen Stil nach Berchtesgaden. „Aus Kostengründen fahren wir da nur einen Tag hin“, sagt Heinz. „Mal schauen, ob wir auch so unsere Punkte machen und vielleicht die eine oder andere Überraschung schaffen.“

− cw