Gastronomie
Rive Droite in Regensburg steht leer

Am aktuellen Leerstand seien auch die erhöhten „Sky“-Preise schuld, sagt der alte Pächter. Die Suche nach einem neuen läuft.

04.03.2016 | Stand 16.09.2023, 6:55 Uhr
Sebastian Böhm
Das „Rive Droite“ in der Drei-Mohren-Straße ist derzeit geschlossen. −Foto: Böhm

Die rechte Seite der Donau beherbergt nicht nur die Altstadt rund um den Dom, sondern ist auch für seine zahlreichen Bars und Restaurants bekannt. Aktuell steht aber ausgerechnet das Lokal leer, das den Namen dieser Gegend trägt. Das „Rive Droite“, übersetzt das „rechte Flussufer“, hat aktuell keinen Pächter. Seit Februar 2016 können Gäste hier keine Burger, Flammkuchen oder Pastagerichte mehr bestellen.

Lyubomir Janevski bewirtete seit 2010 die Besucher im „Rive Droite“. Seine Gründe für den vorzeitigen Vertragsaustieg sind vielfältig. „Die monatliche Miete war schon sehr hoch“, sagt er. Er habe im Monat 8400 Euro bezahlen müssen. Dazu seien noch 1000 bis 1500 Euro f´ür das Gas gekommen, erklärt Janevski.

Der Wirt setzte in seinem Lokal in der Drei-Mohren-Straße in großen Teilen auf Deutschlands Volkssport Nummer eins: den Fußball. Das Konzept ging auf. Er hätte dank der Übertragungen im Jahr bis zu 500 Hektoliter Bier verkauft, sagt Janevski. Im Jahr 2014 kam dann aber das böse Erwachen. „Da hat Sky die Preise verdoppelt. Ich konnte es mir ab diesem Zeitpunkt nicht mehr leisten“, erklärt der erfahrene Gastronom.

Mit französischer Küche habe das „Rive Droite“ nicht viel zu tun gehabt, erklärt Janevski und fügt hinzu: „Direkt daneben gibt es das Mirabelle, wie sollte ich da kulinarisch mithalten? Wir haben uns in einem französischen Restaurant mit Burger über Wasser gehalten.“

„Direkt daneben gibt es das Mirabelle, wie sollte ich da kulinarisch mithalten? Wir haben uns in einem französischen Restaurant mit Burger über Wasser gehalten.“Lyubomir Janevski, bisheriger Betreiber des „Rive Droite“

Ein Regensburger Gastronom, der sich ein französisches Konzept im „Rive Droite“ hätte vorstellen können, ist Merlin Szabo. „Daran hätte ich sehr viel Spaß gehabt“, erklärt er. Szabo ist der Betreiber des „Cafe Freiraum“ in der Simadergasse. Er war aber auf der Suche nach einem zweiten Lokal, welches dieses Mal nicht im östlichen, sondern im besser besuchten westlichen Teil der Altstadt liegen soll. Dabei ist er auf das „Rive Droite“ gestoßen. Die Vorteile dieses Objekts lagen für Szabo auf der Hand: „Es ist ein wunderschönes Fachwerkhaus in einer Toplage. Es liegt direkt auf dem Präsentierteller“, erklärt er.

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Letztendlich entschied sich Merlin Szabo aber gegen das zweistöckige Restaurant in der Drei-Mohren-Straße. Die Wahl des Regensburgers fiel auf das kleinere Objekt „Das Eck“ am Bismarkplatz. Hier will er am ersten Maiwochenende das „Marple & Stringer“ eröffnen – ein Cafe im englischen Ambiente. Die gastronomische Landschaft wird sich auf der rechten Donauseite also bald wieder verändern.

Die Gäste des „Rive Droite“ müssen sich dagegen bei ihren Comeback-Hoffnungen noch gedulden. Wie uns die Verpächterin verriet, spreche sie aktuell mit mehreren Interessenten. Weiter wollte sie sich aber nicht zu dem Thema äußern.

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