Stadtrat tagt
Rötz will schnelleres Internet haben

Leonet AG und die Stadt schließen eine Kooperationsvereinbarung für den Breitbandausbaus. Jetzt sind die Details klar.

15.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:08 Uhr
Günther Hofmann
Die Firma Leonet AG will das Breitbandnetz in Rötz ausbauen. −Foto: Sina Schuldt/picture alliance/dpa

Der Stadtrat hat am Montag in nichtöffentlicher Sitzung die Kooperationsvereinbarung zwischen der Leonet AG und der Stadt Rötz bezüglich des Breitbandausbaus im Kernort gebilligt. Dem Glasfaser-Ausbau steht damit nichts mehr im Wege.

Zunächst stellte Bürgermeister Dr. Stefan Spindler jedoch Lisa Dirschedl offiziell als neue Mitarbeiterin im Tourismusbüro vor und überreichte ihr einen Strauß Blumen. Nach der Genehmigung der Tagesordnung und des letzten Protokolls stand die Vorstellung der Markterkundung zum Breitbandausbau in Rötz im Zuge der Bayerischen Gigabitrichtlinie auf der Tagesordnung.

Der Zeitablauf

Im August 2020 begann die Erkundung mit der technischen und kommerziellen Analyse, es folge die Bestandsaufnahme von Baulücken, Verdichtungsflächen usw. Im Juli 2021 gab es die Veröffentlichung und im September das Fristende der Markterkundung. Von Oktober 21 bis Januar 22 standen die Abstimmung und die Ausarbeitung und schließlich am 14. Februar die Vorstellung an. Diesen Ablauf stellte Eduard Maier von der Breitbandberatung Bayern GmbH vor.

Bei der Rückmeldung ergab sich, dass die Schule und das Rathaus in Rötz sowie das Gewerbegebiet an der B22 von der Telekom erschlossen werden. Für den Hauptort Rötz wird es einen eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Leonet AG geben. Die Ortschaften rund um Rötz werden durch die Digitale Infrastruktur des Landkreises erschlossen werden. Die Stadt Rötz sei somit ausgenommen von der Digitalen Infrastruktur des Landkreises. Ein Problem gebe es momentan noch für Hetzmannsdorf und die Ziegeleistraße. Dies müsse noch abgesprochen werden, denn ein Doppelausbau müsse ausgeschlossen werden. Für Rötz ergebe sich somit keine förderfähige Kulisse; es seien keine Adressen vorhanden. Die Grundlage bilde eine erfolgreiche eigenwirtschaftliche Vermarktung und ein Ausbau durch Leonet. Das Förderprogramm BayGibitR wedre somit beendet.

Und ein angenehmer Nebeneffekt sei auch noch die Umweltfreundlichkeit. Die jetzigen Verteilerschränke brauchten sehr viel Strom. Und wenn Glasfaser im Haus sei, steigere sich auch der Wert der Immobilie um acht bis zehn Prozent. Die Leonet AG wolle 100 Prozent einer Gemeinde ausbauen und versorgen, sie wolle eigenwirtschaftlich ausbauen, aber man brauche die Menschen vor Ort dazu: „Niemand kennt ihre Stadt besser als sie selbst!“

Die Ausgabenseite

Es würden in nächster Zeit Außendienstmitarbeiter kommen, an den Haustüren klingeln und den Ausbau vorstellen sowie erklären, wie der Anschluss auch genutzt werden könne. In Rötz gebe es momentan 693 Adressen mit 1021 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Es werde in Rötz auch ein Infobüro eingerichtet werden, das freitags und samstags geöffnet sein wird.

Martin Naber zeigte dann noch die Vorteile seiner Firma auf: Es seien bereits weite Teile Bayerns erfolgreich an das Glasfasernetz angeschlossen worden. Die Firma agiere aus Bayern für Bayern. Die Projekte würden dank erfahrener und lokaler Partner schnell und effizient realisiert. Es gebe auch keine Gefahren, dass der Investor abspringen würde, weil der Markt eine Dynamik entwickelt habe.

Die Firma werde auch die verlegten Leerrohre nutzen können, die in der Ortsdurchfahrt bereits verlegt wurden. Die ersten zehn Meter des Hausanschlusses ab der Grundstücksgrenze seien beiden Kosten dabei. Die Außendienstmitarbeiter könnten und müssten sich ausweisen, es handle sich auf keinen Fall um Betrüger. Zum Zeitfenster sagte Naber, dass in den nächsten acht bis zwölf Wochen die Vorvermarktung laufe. Mitte des Jahres solle mit dem Bau begonnen werden. Man rechne mit circa 18 Monaten Bauzeit, also insgesamt ungefähr zwei Jahre.

2. Bürgermeister Johann Stibich meinte: „Das hört sich doch gut an!“ In der anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wurde die Kooperationsvereinbarung denn auch gebilligt. (whg)