Kirche
Roman Gerl ist neuer Stadtdekan

Der Regensburger Pfarrer will auch für Fernstehende und Ausgetretene da sein. Gerl folgt Prälat Alois Möstl nach. Der wird wiederum Regionaldekan.

11.02.2014 | Stand 16.09.2023, 7:23 Uhr

Bischof Rudolf Voderholzer vereidigte in St. Wolfgang den neuen Stadtdekan Roman Gerl (li.). Rechts der neue Regionaldekan Prälat Alois Möstl. Foto: Bistum

Der Pfarrer von St. Emmeram, Roman Gerl, ist neuer Stadtdekan. Er folgt Prälat Alois Möstl nach. Der Pfarrer von St. Wolfgang hatte dieses Amt 20 Jahre inne und hat nun das Amt des Regionaldekans übernommen. Als solcher ist er für die acht Dekanate des Bistums Regensburg zuständig. Der Geistliche ist auch noch Sekretär des Priesterrats. Möstl feiert am 22. Februar seinen 66. Geburtstag – bei der Kardinalserhebung in Rom.

Im Rahmen der Regensburger Dekanatskonferenz in St. Wolfgang wurde der neue Stadtdekan von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer vereidigt. Stadtdekan Gerl, seit September 2012 Pfarrer von St. Emmeram, sagte: „Viele Menschen möchten heute noch zur Kirche gehören – begleiten wir sie.“ Außerdem warb er dafür, sich auch über Dinge auszutauschen, die gelingen. Ohne Beschönigung sei es möglich, das Gute unseres Tuns auszusprechen.

Das Image der Kirche analysieren

Der ehemalige Stadtdekan Möstl wünschte seinem Nachfolger alles Gute. Er übergab dem 42-jährigen Geistlichen von St. Emmeram ein zehnseitiges Dokument, „damit du weißt, was auf dich zukommt, zusätzlich zur Pfarreiarbeit.“ Unter anderem ist der Stadtdekan bei großen Einweihungen gefordert. Prälat Möstl hat zwei Brücken und die Autobahnauffahrt Universität eingeweiht.

Aber das ist nicht die herausragende Aufgabe dieses Amtes, wie Roman Gerl in einem Interview betonte.

„Die erste und wichtigste Aufgabe des Dekans ist es, die Seelsorge im Sinne des Bischofs durch gemeinsames Handeln zu fördern. Dazu gehört für mich die Pflege eines guten Miteinanders innerhalb des Dekanates. Ich möchte mit Leidenschaft darauf aufmerksam machen, dass alle Pfarreien das gleiche Ziel verbindet, nämlich Gott zu den Menschen zu bringen und sie in das Haus Seiner Freundschaft einzuladen. Deshalb sind regelmäßige Dekanats- und Pfarrerkonferenzen notwendig, die der Dekan mit seinem Stellvertreter organisiert und leitet.“

Bei diesen Begegnungen werde er selbstkritisch das momentane Image der Kirche in der Stadt analysieren mit dem Ziel, Wege zu den Herzen der Menschen zu finden und diese Wege entschieden zu gehen.

„Ich bin von Grund auf optimistisch“

Der neue Dekan möchte die gegenwärtige Situation der Kirche nicht beschönigen, aber auch nicht ständig jammern. „Ich bin von Grund auf optimistisch und hoffe, dass wieder Vertrauen wachsen kann, wenn Menschen verletzt und enttäuscht wurden. Auch Menschen, die uns den Rücken zugekehrt haben, die aus der Kirche ausgetreten sind oder am Rand der Kirche stehen, möchte ich in den Blick nehmen.“

Da dem ehemaligen Pfarrer von Hainsacker die franziskanische Spiritualität sehr am Herzen liegt, werde er versuchen, die Menschen am Rand der Gesellschaft intensiver mit einzubinden. Außerdem strebe er für die Innenstadt eine besondere Seelsorge an, die sich an den konkreten Bedürfnissen der dort lebenden und arbeitenden Menschen orientiert.

Die ehrenvolle Ernennung zum Dekan sieht Gerl als große Chance für St. Emmeram. In der Basilika steht mit der Grablege der Heiligen Emmeram und Wolfgang die Wiege der Diözese. „Ich möchte versuchen, diesen besonderen mystischen Ort als spirituelles Zentrum erfahrbar zu machen für jung und alt, für Stadt und Land. Deshalb wird meine Pfarrseelsorge zugleich auch dem Dekanat dienen und die wahrgenommenen Aufgaben im Dekanat zum Aufbau der Pfarrei St. Emmeram beitragen.“ (wa)