Nürnberg
Rückenwind nach Corona: Franken feiert Tourismus-Aufschwung

13.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:36 Uhr
Besonders Städte wie Nürnberg haben bei den Übernachtungszahlen im letzten Jahr mit über 100 Prozent nach der Corona-Flaute extrem stark zugelegt. −Foto: Nikolas Pelke (Archiv)

Ins Land der Franken fahren: Diesen Leitspruch aus der inoffiziellen Frankenhymne nehmen sich offensichtlich immer mehr Ferienlustige wieder zu Herzen. Nach der Corona-Pandemie sind die Urlauberzahlen regelrecht durch die Decke geschossen.

Ab dem letzten Frühjahr seien die Feriengäste wieder überall in Franken zum Baden, Radfahren, Schlemmen oder Wandern eingefallen, freute sich Thomas Bold, Landrat aus Bad Kissingen und Vorsitzender des Tourismusverbandes Franken, kürzlich bei der Vorstellung der aktuellen Besucherbilanz.

„Die Sommermonate waren in vielen Orten und Gebieten sogar besser als 2019.“ Das lässt für die Zukunft neue Rekordergebnisse erwarten. Kurz vor dem Ausbruch der Pandemie haben die Franken noch davon geträumt, bald endlich die magische 25 Millionen-Marke bei den Übernachtungen knacken zu können. Corona & Co. hat diesen hochfliegenden Plänen erst einmal einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Immerhin haben die Zahlen im vergangenen Jahr schon fast wieder das hohe Niveau mit rund 23 Millionen Übernachtungen aus dem letzten Vor-Covid-Jahr erreicht. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, zeigte sich Bold optimistisch.

Natürlich seien die Unsicherheiten aus der Pandemie noch nicht komplett vorbei. Besonders der Personalmangel mache der Gastronomie weiterhin zu schaffen. Apropos: Zu schaffen machen den Fremdenverkehrsexperten auch die wirtschaftlichen Rahmendaten. Schließlich haben die Feriengäste durch Inflation und Co. derzeit deutlich weniger Geld im Portemonnaie. ‚

Allerdings könnte der Wunsch nach mehr Sparsamkeit im Urlaub den fränkischen Ferienregionen durchaus in die Karten spielen. Zumal die Reiselust der Deutschen trotz der vielen Krisen immer noch ungebrochen sei. Rund 70 Prozent der Bundesbürger würden in diesem Jahr trotz höherer Lebenshaltungskosten auf die schönste Zeit im Jahr nicht verzichten wollen, freute sich Bold.

Beim Urlaub wollen die Deutschen offensichtlich keine Abstriche machen. Im Gegenteil: Die Lust auf Urlaub daheim sei ungebrochen. Das würden auch die Zahlen aus der letzten Feriensaison eindrucksvoll belegen.

2022 sei die Zahl der Ankünfte in Franken um rund 65 Prozent nach oben geschossen. Auch die Übernachtungen hätten mit fast 50 Prozent mehr als deutlich zugelegt.

Kein Wunder: Am höchsten hätten Städte wie Nürnberg von dem Re-Start der Reiselust bei den Übernachtungszahlen mit über 100 Prozent profitiert, heißt es. „Das beweist uns, dass die fränkischen Städte große Anziehungskraft haben und ihre Angebote überzeugen“, freute sich Bold und blickte voller Zuversicht auf die nahenden Ferienmonate, die unter der Überschrift „Nachhaltigkeit“ stehen sollen.

Viele Angebote in Franken seien ohnehin bereits nachhaltig, sagte Bold und verwies stolz auf die Zahl von zehn Naturparks in Franken. Dazu kommen die heimischen Produkte von Brauereien und Winzern.

Obendrein werden neben den traditionellen Festen auch besondere Jubiläen in diesem Jahr in Franken gefeiert. Beispielsweise steht der 50. Geburtstag des Naturparks Frankenwald im Festkalender. Außerdem erinnert Bayreuth an die Eröffnung des Markgräflichen Opernhauses vor 275 Jahren und bekommt pünktlich zum runden Jubiläum ein oberfränkisches „Welterbezentrum“ geschenkt.