Militärischer Zwischenfall
Russischer Kampfjet stößt über Schwarzem Meer mit US-Drohne zusammen

14.03.2023 | Stand 14.03.2023, 18:23 Uhr

So eine US-Drohne vom Typ MQ9 ist nach einem Zusammenstoß mit einem russischen Kampfjet über dem Schwarzen Meer abgestürzt. −Symbolbild: kyodo/dpa

Eine unbemannte US-Militärdrohne ist im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen und durch den Zwischenfall zerstört worden.



US-Kräfte hätten die Drohne nach der Kollision zum Absturz bringen müssen, teilte das US-Militär am Dienstag mit und beklagte, ein „unsicheres und unprofessionelles“ Handeln der russischen Seite habe den Zwischenfall verursacht. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, Abfangmanöver dieser Art an sich seien nicht unüblich. Dieser Fall steche aber heraus durch das unsichere und unprofessionelle Vorgehen der russischen Seite, das zu einem kompletten Verlust der Drohne geführt habe. US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert worden.

USA: Vorfall zeugt von „Mangel an Kompetenz“

Vom US-Militär hieß es, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9 betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe einen Propeller der amerikanischen Aufklärungsdrohne getroffen. US-Kräfte hätten das unbemannte Fluggerät daraufhin zu Boden bringen müssen. Vor der Kollision hätten die russischen Jets mehrfach Treibstoff über der US-Drohne abgelassen und seien vor dieser hergeflogen - in rücksichtsloser, umweltschädlicher und unprofessioneller Weise. Dieser Vorfall zeuge von einem „Mangel an Kompetenz“.

Die amerikanische Drohne habe einen Routineeinsatz im internationalen Luftraum durchgeführt, „als es von einem russischen Flugzeug abgefangen und getroffen wurde, was zu einem Absturz und dem vollständigen Verlust des MQ-9-Flugzeugs führte“, erklärte James Hecker, Kommandeur der US-Luftwaffe in Europa und Afrika. „Die Flugzeuge der USA und der Alliierten werden weiterhin im internationalen Luftraum operieren und wir fordern die Russen auf, sich professionell und sicher zu verhalten.“

Moskau weist Verantwortung bei Drohnen-Absturz zurück

Das russische Verteidigungsministerium wies am Dienstag jede Verantwortung im Zusammenhang mit dem Absturz der US-Drohne über dem Schwarzen Meer zurück. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, heißt es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung.

Eine Alarmrotte der russischen Luftwaffe sei aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei in das Meer gestürzt, lautete die Darstellung des russischen Militärs. „Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück.“

Nicht der erste Vorfall mit russischen Piloten

Das US-Militär beklagt indes, dass dieser Vorfall sich ein in eine Reihe von gefährlichen Aktionen russischer Piloten mit Flugzeugen der USA und der Alliierten im internationalen Luftraum einreihe, auch über dem Schwarzen Meer. Diese aggressiven Handlungen der russischen Luftfahrzeugbesatzung seien gefährlich und könnten zu Fehleinschätzungen und unbeabsichtigten Eskalationen führen.

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Lage besonders angespannt und die Angst vor einer möglichen direkten militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland groß. Die Amerikaner unterstützen Kiew zwar im großen Stil mit militärischer Ausrüstung, habe aber rigoros ausgeschlossen, sich mit eigenen Soldaten in den Konflikt einzuschalten.

− dpa