Gemeinde
Sanierung: 1,5 Millionen Euro investiert

Sengenthal musste den Hochbehälter am Karholz sanieren lassen. An ihm hatte der Zahn der Zeit schon gewaltig genagt.

18.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:02 Uhr
Andreas Meyer
Projektleiter Diplom Ingenieur Johann Lang, Bürgermeister Werner Brandenburger und Wasserwart Peter Lindner (v. l.), freuen sich über die gelungene Sanierung des Hochbehälters am Karholz. −Foto: Andreas Meyer

Vor gut zehn Monaten, im Oktober 2020, begannen die Sanierungsarbeiten am Hochbehälter Karholz. In dieser Zeit verbaute die Gemeinde Sengenthal 1,5 Millionen Euro, um rund 7800 Menschen aus dem Wasserzweckverband Sengenthal-Deining mit bestem Trinkwasser versorgen zu können.

Vom höchsten Punkt der Gemeinde Sengenthal aus – Winnberg liegt auf etwa 560 Meter – fließt am Rand der Jurafläche der Nördlichen Frankenalb das Trinkwasser in Richtung Deining und den etwa 35 angeschlossenen Ortschaften und Weilern der beiden Gemeinden.

Fassade komplett isoliert

Wie Bürgermeister Werner Brandenburger beim Abschlussgespräch am Hochbehälter im Beisein von Diplom-Ingenieur Johann Lang, Projektleiter im Auftrag der Firma Petter-Ingenieure, und Wasserwart Peter Lindner sagte, hatte der Zahn der Zeit schon gewaltig genagt.

So habe man an der nicht isolierten Fassade, bedingt auch durch den Lichteinfall der Fenster und Glasbausteine, sowie an den alten Rohrleitungen am Hochbehälter viel Kondensat-Ansammlungen gehabt. Jetzt seien die alten Fenster rausgenommen worden, die Fassade komplett isoliert und mit Faserzementplatten verkleidet, so Brandenburger.

Hochbehälter ist eingezäunt

Der komplette Hochbehälter sei jetzt im Außenbereich mit einer Gabionenwand auf der Vorderseite geschlossen, im hinteren Teil seien die Wasserkammern durch Erdüberdeckung isoliert und begrünt worden. Der sanierte Hochbehälter sei eingezäunt.

Dem gingen ein Gutachten und Bohrkernuntersuchungen über die Sanierungsfähigkeit der drei Wasserkammern voraus. Der Hochbehälter, der 1967 erbaut wurde, sei bereits 1987 erweitert worden, sagte Projektleiter Johann Lang, der damals schon das Projekt leitete. Ein dritter Wasserbehälter mit 400 Kubikmeter Wasser sei 1987 zu den zwei mit 250 Kubikmeter Wasser neu errichtet worden.

Instandsetzung während des laufenden Betriebs

Das besondere an der Sanierungsmaßnahme sei gewesen, dass die Instandsetzung während des laufenden Betriebes im Frühjahr 2021 durchgeführt worden sei. So habe man in den drei Wasserkammern die weiße Dünnbeschichtung einzeln abstrahlen müssen, da bereits Aufweichungen und ein deutlicher Verschleiß durch Hydrolyse vorhanden gewesen seien. Die Erneuerung sei durch einen zugelassenen Spezialbeton mit einer mineralischen Beschichtung erfolgt, so Johann Lang.

Gebiet:Trinkwasser:
Dem Verbandsgebiet des Zweckverbands Wasserversorgung Sengenthal-Deining gehören die beiden Gemeinden Sengenthal und Deining an.Die Gemeinde Deining bezieht ca. 90 Prozent ihres Wassers aus dem Zweckverband. Versorgt werden derzeit mit Trinkwasser aus der Verbandsanlage rund 7800 Einwohnern in ca. 35 Ortschaften, Weiler und Einöden.

Darüber hinaus sei die gesamte Rohrinstallation aus Graugussrohren entfernt und durch nicht rostenden Stahl erneuert worden. Eine Besonderheit sei die auf den neusten Stand der Technik eingebaute Be- und Entlüftung der Wasserkammern, die sich mittels Druckausgleich beim Befüllen und Entnehmen selbst regeln.

Automatische Meldung

Die Überwachung der Luftfilteranlage sei in die Steuerungs- und Leittechnik integriert. Das heißt: Bei Störungen im Betriebsablauf bekomme Wasserwart Peter Lindner eine automatische Meldung auf sein Handy und könne anschließend die Störung beheben.

Zufrieden äußerten sich Projektleiter Johann Lang, Bürgermeister Werner Brandenburger und Wasserwart Peter Lindner, dass die gesamte Sanierungsmaßnahme ohne Unfall ablief. Alle Firmen hatten ihre Terminarbeiten stets eingehalten, dafür kann man ein großes Lob aussprechen, so der Bürgermeister.