Wenn man die Klospülung betätigt, dann ist damit für den Bürger die Entsorgung abgeschlossen, nicht aber für die Kommune bzw. für die Arbeiter in der Kläranlage.
Das von der Kanalisation gesammelte und zur Kläranlage transportierte Abwasser wird einem Prozess unterzogen, über den sich kaum ein Bürger Gedanken macht. Das Neumarkter Tagblatt durfte zusammen mit Bürgermeister Peter Meier das Areal von Klärwärter Robert Semmler betreten, um unter anderem die neue Schlammpresse zu begutachten. „Nach der mechanischen Vorreinigung und dem biologischen Abbau des Abwassers entsteht in den Becken Klärschlamm, der zu entsorgen ist“, erklärt Semmler. Der Klärschlamm darf seit 2005 nicht mehr auf Mülldeponien gelagert werden, auch Landwirte können wegen der gesetzlichen Bestimmungen diesen nicht mehr abnehmen.
„Nachdem es immer schlimmer wird, den Klärschlamm zu entsorgen, hat sich der Gemeinderat entschlossen, dass der gepresste Schlamm nun einer ordnungsgemäßen Entsorgung, sprich Verbrennung, zugeführt wird“, so Bürgermeister Meier. „Mit all diesen jetzt eingeleiteten Maßnahmen wird die Kläranlage der Gemeinde Deining moderner, zukunfts- und leistungsfähig optimiert.“ Wie Meier noch anfügte, belaufen sich die Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung auf etwa 1,5 Millionen Euro. Gleichzeitig wurden im Zuge der Arbeiten das Rechengerinne und der Sandfang saniert.
Durch die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage sei man für die Zukunft gut aufgestellt. Rückblickend erklärt Semmler, dass von den rund 5042 Bürgern 400 Tonnen Schlamm anfällt. Man habe dann zweimal im Jahr eine mobile Schlammpresse anfordern müssen, die eine Woche mit Pressen beschäftigt war. „Jetzt läuft unsere Schlammpresse täglich.“ Durch das Zugeben von Flockungsmittel und der Zentrifugalkraft werde der flüssige Anteil von den Feststoffen getrennt und gesondert ausgegeben. Somit erreiche man eine Trockenmasse, die in Containern die Kläranlage zu einer thermischen oder stofflichen Verwertung verlässt. (pvg)
