Bundeswehr
Schneller Degen 21: Soldaten übten in Litauen

Panzerbrigade trotzte extremer Hitze und Mücken.

03.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:19 Uhr
Sicherungssoldaten patrouillieren rund um die Uhr, damit das Hauptquartier sicher ist. −Foto: Weber

Die Panzerbrigade 12 Oberpfalz hat in den letzten Wochen in Litauen Bündnisverteidigung geübt, dies jedoch ohne Volltruppe, sondern mit dem Brigadegefechtsstand. Etwa 100 Soldaten des Großverbands aus dem Bayerischen Wald sind Mitte Juli zu einem multinationalen Manöver ins Baltikum aufgebrochen. Bereits im Juni war ihnen ein Vorauskommando, vornehmlich bestehend aus Soldaten der Stabs- und Fernmeldekompanie aus Cham, vorangegangen, welches die Aufnahme der Übungstruppe sicherstellte.

Gemeinsam nahm die Panzerbrigade 12 an der simulationsgestützten Gefechtsstandübung „Schneller Degen `21“ unter der Führung der 10. Panzerdivision aus Veitshöchheim teil. So wurde die Brigade zusammen mit der Schwesterbrigade Panzergrenadierbrigade 37 aus Sachsen und der litauischen Partnerbrigade Iron Wolf Brigade unter Abstützung auf das Gefechtssimulationszentrum in Wildflecken in der taktischen Planung und Führung eigener Kräfte beübt. Diese bewegten sich jedoch nur in der virtuellen Simulationswelt Wildfleckens, wo die Bataillone ihre Kräfte an Computern führten.

Es war das erste Mal, dass eine derart hochkarätige Übung unter Führung einer deutschen Division in Litauen durchgeführt wurde. Über mehr als zwei Wochen wurden die Brigadegefechtsstände in der Bündnisverteidigung gegen einen imaginären Feind in der Planung und Gefechtsführung sowie der Zusammenarbeit des NATO-Partners Litauen gefordert.

Dazu hatten sie ihr Hauptquartier, den Hauptgefechtsstand und den vorgeschobenen Gefechtsstand auf dem Truppenübungsplatz Pabrade in Ostlitauen aufgeschlagen, wo sie während ihres Aufenthaltes neben den bisher heißesten gemessenen Sommertemperaturen in Litauen seit Jahrzehnten auch mit den ortsüblichen Mückenschwärmen konfrontiert wurden.

Der vorgeschobene Gefechtsstand, von dem aus der Brigadekommandeur das Gefecht unmittelbar führt, wird aus bis zu sieben Radpanzern Boxer und Fuchs gebildet. So kann das Gefecht von ständig wechselnden Aufbauorten und aus der Bewegung geführt werden. Denn diese Gefechtsstände sind die bevorzugten Ziele des Gegners, und so kann der Feind nie genau wissen, wo der Gefechtsstand ist.

Die knapp 1500 Kilometer nach Litauen hatten auch die Sicherungskräfte der Pioniere aus dem niederbayerischen Bogen auf sich genommen. Die Soldaten des Panzerpionierbataillon 4 hatten bei der Übung die wichtige Aufgabe, gemeinsam mit den litauischen Kameraden das Hauptquartier der „Zwölfer“ zu bewachen. Dazu kontrollierten sie am Eingang die Zutrittsausweise und gingen regelmäßig Streife. Dank ihrer Arbeit konnten sich ihre Kameraden aus Cham voll und ganz auf die Planung und Führung des Gefechtes konzentrieren.

„Es ist eine herausragende Gelegenheit, die Fähigkeiten des Gefechtsstandes zu beüben – vom jüngsten Soldaten bis hin zu mir, dem Brigadekommandeur. Unser modernes Führungsinformationssystem konnte auch über die große Entfernung bruchfrei eingesetzt werden. Wir üben hier unter der Übungsleitung unserer 10. Panzerdivision aus Veitshöchheim Seite an Seite mit unseren litauischen Verbündeten, um sich persönlich kennenzulernen und die gemeinsame Zusammenarbeit bei der Landes- und Bündnisverteidigung weiter zu verbessern“, so Brigadegeneral Björn Schulz. „Damit leisten die Soldaten der Panzerbrigade 12 einen herausragenden Beweis für die Bündnissolidarität mit unseren litauischen Nato-Verbündeten.“