Sport
Schullauf begeisterte alle

Endlich gab es wieder den Angrüner-Lauf. Die Kinder legten gemeinsam über 1400 Kilometer zurück.

27.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:02 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Lehrer Matthias Wolf passte auf, dass die Kinder die 2000 Meter nicht zu schnell angingen. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Pure Freude herrschte bei der Neuauflage des Angrüner-Schullaufs. „Es ist sooo schön, genau das Richtige nach der Pandemie“, schwärmte Konrektor Werner Wickert, der mit einem Team den Lauf vorbereitet hatte. Weit über 600 Kinder und Jugendliche der Angrüner- Grund- und Mittelschule ließen ihrer Freude an Bewegung freien Lauf. Und wer eigentlich nicht ganz so gerne läuft, der war am Ende sehr stolz, es geschafft zu haben.

Bad Abbach - Venedig und zurück, so viele Kilometer brachten alle gemeinsam ungefähr zusammen. Schön für die Schulen, denn die Angrüner-Stiftung wird jeden einzelnen Kilometer in bare Münze verwandeln. Geld, das dann der ganzen Schulgemeinschaft zu Gute kommt.

Heuer gab es ein Novum bei dem Lauf. Erstmals waren auch die ABC-Schützen des kommenden Schuljahrs mit von der Partie. Gemeinsam mit den diesjährigen Erstklässlern liefen sie bei den 400-Meter-Läufen mit. Nach dem Aufwärmen warteten alle zusammen schon ganz fiebrig auf den Start. Elternbeiratsvorsitzender Andreas Diermeier tat seinen Dienst und gab mit der großen Holzklappe das Startsignal.

Doch vor ein gar zu schnelles Losstürmen der Kinder hatte die Rennleitung Lehrer Matthias Wolf gesetzt. Bei den längeren Läufen fuhr er mit dem Rad voraus. Rektor Heiner Bruckmüller machte schmunzeln deutlich, wie streng es zugehen wird: „Den Herrn Wolf darf auf dieser Erde niemand überholen, sonst wird er von ihm gefressen.“ Die Kinder quittierten das mit einem Lachen und hörten dem gar nicht so furchterregenden Herrn Wolf zu als er ihnen eindringlich klar machte, dass nicht Siegen, sondern Rücksichtnahme das Motto der Läufe ist. Rektorin Margit Lermer sah dem bunten Treiben mit vielen lachenden und einem weinenden Auge zu. Normalerweise läuft sie immer selbst mit, aber auch ein Rektorinnenknie versagt einmal den Dienst.

Eine dritte Klasse hatte sich spontan dazu entschlossen Laufhilfe gegeben. Sie saß mit etlichen Musikinstrumenten dort, wo ein steiles Wegstück zum Zieleinlauf führt und feuerten alle lautstark an. Auch im Zieleinlauf gab es riesen Applaus, und zwar nicht nur für die Ersten, sondern auch noch für den die Letzten, die hereinkamen. Der Stolz stand vielen Kindern ins Gesicht geschrieben.

Sarah war Zweite bei ihrem Lauf geworden und musste ganz schön schnaufen. Trotz Seitenstechens war sie weitergelaufen und zwar richtig schnell. Kein Wunder, auch zuhause läuft sie zwei- bis dreimal am Tag ihre Strecke. Thomas war Fünfter geworden. Auch er musste erst einmal ausschnaufen, bevor er sich im Pulk vieler freudestrahlender Kinder eine Medaille umhängen ließ. Am Ende des Tages hatten sämtliche Läufer und Läuferinnen 1400 Kilometer zusammengebracht.

Florian Spies, der Vorstandsvorsitzende der Angrüner-Stiftung, registrierte es genau. Die Stiftung entlohnt die gelaufenen Kilometer gerne: „Für mich ist es immer eine Ehre, wenn eine Schulgemeinschaft so etwas Tolles auf die Beine stellt.“