Landtags- und Bezirkswahl
Schwandorfer FDP-Kreisverband setzt auf Janette Stopkova und Ileana Pößl

09.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:59 Uhr
Sie gehen für die Freien Demokraten im Kreis Schwandorf ins Rennen: Die beiden Direktkandidatinnen Ileana Pößl (Bezirkstag, l.) und Janette Stopkova (Landtag, r.). Die beiden Listenkandidaten heißen Herbert Antes und Leopold Heinz (hinten, v. l.). −Foto: Breu

Auch die FDP im Landkreis Schwandorf steigt so langsam in den Wahlkampf ein: Kürzlich haben die Freien Demokraten ihre vier Kandidaten für die Landtags- und Bezirkswahl 2023 bestimmt. Nun stellte sich das Quartett vor.

Beim Pressetermin im Coffeino in Schwandorf wirkten die vier Parteimitglieder zuversichtlich und zeigten sich zeitgleich kämpferisch. „Die FDP muss wieder in den bayerischen Landtag, und wir sind guter Dinge“, sagten sie unisono. Bei der vergangenen Landtagswahl 2018 schaffte ihre Partei (5,1 Prozent) mit Ach und Krach den Einzug ins Maximilianeum. 2023 könnte sie aber wieder ausscheiden – zumindest wenn man den jüngsten Wahlprognosen des Bayerntrends glauben mag. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap kam zu dem Ergebnis, dass die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde, wenn die Landtagswahl bereits jetzt und nicht im Herbst 2023 steigt.

FDP-Kreisverband sieht sich gut aufgestellt

Für die Kandidaten der Schwandorfer Kreis-FDP ist dies aber noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken – im Gegenteil. Man habe ein schlagkräftiges Team vorzuweisen, so der Tenor.

Einer davon ist Herbert Antes. Er tritt für die Schwandorfer Kreis-FDP als Listenkandidat für den Bezirkstag an. Der 68-Jährige aus Oberviechtach ist studierter Betriebswirtschaftler. Die letzten 20 Jahre seines Berufslebens hat er die Repräsentanz Nürnberg bei der Förderbank LfA Bayern geleitet. Seit zweieinhalb Jahren ist Antes bei der FDP in Schwandorf aktiv. „Ich bin damals eingetreten, als die Partei auf Bundesebene zwischen vier und fünf Prozent pendelte. Da dachte ich mir, es wäre doch schade, wenn die Liberalen absaufen würden“, sagte er schmunzelnd. Er hoffe natürlich, dass die FDP erneut in den Landtag einzieht, auch wenn dies, Stand jetzt, nicht gesichert sei. „Jeder muss seinen Beitrag leisten in seinem Umfeld, und wir probieren das eben auch hier in der Mannschaft.“

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Zu dieser zählt auch Ileana Pößl. Die 55-Jährige hat als Journalistin in Rumänien gearbeitet und dort unter anderem Wahlkämpfe des damaligen Präsidenten Ion Iliescu begleitet. Früher war sie Sozialdemokratin, wie sie sagte. Auch, als sie nach Deutschland kam, hielt sie 20 Jahre lang der SPD die Treue. Vom Parteiprogramm sei sie aber nie wirklich überzeugt gewesen. „Das war mehr meiner sozialen Ader geschuldet. Schließlich arbeite ich schon lange in der Altenpflege“, sagte sie. Der ihrer Meinung nach „faszinierende“ Wahlkampf der FDP bei der Bundestagswahl 2021 hat sie schließlich von der Partei überzeugt. „Die FDP lebt die Freiheit“, erklärte sie. Nun tritt Ileana Pößl für den Kreisverband Schwandorf als Direktkandidatin bei der Bezirkswahl an. Sie möchte sich vor allem für die Jugend stark machen. Es sei wichtig, dass junge Menschen früh eine Perspektive hätten. „Schließlich sind diese unsere Zukunft“, so Pößl.

Frischer Wind für die Freien Demokraten

Umso mehr freut sie sich darüber, dass auch die FDP im Kreis Schwandorf auf frischen Wind setzt. Leopold Heinz zählt gerade einmal 21 Lenze, ist erst seit diesem Jahr Mitglied bei der FDP im Kreis Schwandorf, und wurde gleich als deren Listenkandidat für die Landtagswahl nominiert. Der Jungpolitiker absolvierte eine Ausbildung als Großhandelskaufmann und arbeitet seit einem Monat in der Familien-Gärtnerei in Fronberg mit. Stark machen möchte er sich vor allem dafür, dass die Bürokratie für kleinere Unternehmen „entschlackt“ wird.

In die gleiche Kerbe schlägt Janette Stopkova (50) aus Wolfsegg. Sie ist die Kreisvorsitzende der FDP in Schwandorf und tritt als Direktkandidatin für den Landtag an. Anders als ihre Kollegen bringt sie bereits Wahlkampf-Erfahrung mit. 2020 kandidierte sie für den Kreistag, scheiterte nach eigenen Angaben aber knapp um 62 Stimmen. Stopkova versteht sich als „Abgeordnete des Mittelstands“. Sie möchte Bürokratie abbauen und Vorschriften für kleinere Betriebe vereinfachen. Auch Themen wie die Verhinderung von Krankenhausschließungen im ländlichen Raum oder den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs hat sich die selbstständige Sozialpädagogin auf die Fahne geschrieben.

„Wir sind ein bunter Haufen und decken dementsprechend auch ein breites Themenspektrum ab“, sagte Stopkova. Nun bleibt abzuwarten, ob das Quartett auch parteiintern überzeugen kann. Am 26. November wird die Oberpfälzer FDP die Listenformation festlegen, mit der sie in die Landtags- und Bezirkswahl 2023 geht.