Arbeit
Schwandorfer Klinikpersonal streikt

Ein Teil der Belegschaft der Asklepios Klinik Lindenlohe streikte am Mittwoch für 24 Stunden. Sie fordern einen Tarifvertrag.

13.11.2019 | Stand 16.09.2023, 5:21 Uhr
Marina Wudy

Gewerkschaftssekretärinnen Marina Mühlbauer (1. v. l.) und Karin Wagner (4. v. l.) mit einem Teil der Belegschaft beim Streik am 13. November. Foto: Linda Dubiel

Rund 30 Mitarbeiter der Asklepios Klinik in Lindenlohe haben sich am Mittwoch, 13. November, an einem 24-Stunden Streik beteiligt. Wie Verdi der Mittelbayerischen mitteilte, fordern sie von der Klinikleitung, dass diese mit der Gewerkschaft in Tarifverhandlungen tritt. Seit der Übernahme der Klinik durch den privaten Krankenhauskonzern Asklepios im Jahr 2004 gilt für die Beschäftigten der Klinik in Lindenlohe kein einheitlicher Tarifvertrag. Die Folge laut Verdi: Unterschiedliche Gehälter, Urlaubsansprüche und Arbeitszeitenregelungen.

Mitarbeiter wollen mehr Sicherheit durch einen Tarifvertrag

Laut dem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Thomas Kastner gehe es bei dem Streik deshalb zunächst um keine konkreten Gehaltsforderungen, sondern schlicht darum, dass die Klinikleitung überhaupt mit der Gewerkschaft in Tarifverhandlungen tritt. „Nur ein Tarifvertrag kann uns die Sicherheit geben, die wir brauchen“, sagt Kastner, der sich als Abteilungsleiter der Anästhesie ebenfalls an dem Streik beteiligte.

Doch bisher weigerte sich die Klinikleitung, mit der Gewerkschaft in Tarifverhandlungen zu treten. Stattdessen pocht sie auf eine Einigung mit dem Betriebsrat. Wie Asklepios mitteilte, habe es im Oktober bereits Gespräche und ein anschließendes Eckpunktepapier mit Vorschlägen, unter anderem zur Erhöhung der Grundvergütung, gegeben.

Klinikleitung will nicht mit der Gewerkschaft in Tarifverhandlungen treten

Nach Ansicht von Verdi sei dieses Vorgehen der Klinikleitung nicht rechtens, denn Löhne und Gehälter in Krankenhäusern und Kliniken seien in Deutschland üblicherweise über Tarifverträge geregelt, wie Gewerkschaftssekretärin Manuela Dietz erklärt. Die Regelung dieser Rahmenbedingungen für Beschäftigte über eine Betriebsvereinbarung sei in Kliniken hingegen nicht üblich.

Die Klinikleitung unter Geschäftsführer Marius Aach hält jedoch dagegen: Der Betriebsrat sei „gesetzlich verpflichtet, mit dem Arbeitgeber über Entlohnungsgrundsätze zu verhandeln“. Da es sich bei Asklepios zudem um einen privaten Träger handle, sei man auch nicht zur Einführung der öffentlichen Tarifgehälter verpflichtet. Man sehe deshalb nach wie vor „keine Veranlassung, mit Verdi in Verhandlungen zu treten“. Am 25. November soll es neue Gespräche zwischen Betriebsrat und Klinikleitung geben. Für den 18. November hat Verdi zudem einen weiteren Streik angekündigt.

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