Kampf gegen Antisemitismus
Schwandorfer Schüler gehen mit Theaterstück in Berlin und Hamburg auf Tournee

08.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:53 Uhr
Die Schwandorfer Schüler waren kürzlich in Regensburg aufgetreten. Nun gehen sie mir ihrem Stück auf Tournee −Foto: Tino Lex

Mit ihrem Theaterstück gegen Antisemitismus gehen Schwandorfer Schüler jetzt bundesweit auf Tournee. Diese und nächste Woche rütteln die elf Jugendlichen in Berlin und Schwandorf ihre Zuschauer auf.Erster Auftritt ist an diesem Donnerstag in einer Oberschule in Berlin-Friedrichshain. Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und die Berliner Initiative Mind Prevention hatten sich für das Projekt „ReMember“ zusammengetan: Vor Ort wird es von Dennis Forster gesteuert . Er kennt die Problematik gut. Erst kürzlich war er zum Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Regensburg-Oberpfalz gewählt worden. Das Theaterprojekt legt aber nicht allein Antisemitismus offen. Es geht grundsätzlich um Ausgrenzung. Ein Teil der Schauspieler hat Migrationshintergrund und selbst Rassismus und Diskriminierung erlebt.

Parallel zum Lernen über die NS-Geschichte wird die Handlungskompetenz der Jugendlichen gestärkt, sagt Forster. Sie lernten, alles kritisch zu hinterfragen Alpha Bendu (21), der vor vier Jahren aus Sierra Leone geflüchtet ist, bestätigt das. Er könne nun falsche Erzählungen über die deutsche Geschichte erkennen. „Niemand kann mich anlügen.“ Die Afghanin Mina Ahmadi (18) hat als Frau mehr Selbstbewusstsein geschöpft. „Ich möchte allen Mädchen sagen: Seid stark und unabhängig.“ Sie hat für sich erkannt: Wo Frauen unterdrückt würden, gebe es oft auch Vorurteile gegen Juden und andere Gruppen. (is)