Requiem
Schwerer Abschied

Pfarrer Pöschl suchte Worte des Trostes für Angehörige der verstorbenen Julia Pongratz.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:40 Uhr
Julia Pongratz (†) −Foto: Marianne Schildbach

In Eschlkam herrschte Bestürzung. Mit nur 30 Jahren war Julia Pongratz, die Mutter zweier kleiner Kinder, gestorben. „Wir als Gemeinde, wir als Christen möchten deshalb heute einfach nur bei Ihnen sein und Anteil nehmen an Ihrem Leid“, sagte Pfarrer Josef Pöschl mit Blick auf die trauernden Angehörigen. „Sie sollen spüren und wissen, dass Sie nicht allein gelassen sind in ihrem Schmerz über den Verlust eines lieben Menschen.“ Julia Pongratz, geborene Stöberl aus Großaign, erblickte 1992 in Bad Kötzting das Licht der Welt. Sie wuchs mit ihrem Bruder Franz auf. Nach der Grundschule in Eschlkam besuchte sie dem M-Zug in der Further Mittelschule. Danach absolvierte sie eine Lehre zur Einzelhandelskauffrau bei der Firma Bürotechnik Breu in Furth. Zehn Jahre arbeitete sie im nähPark-Team der Firma Diermeier in Cham, wo sie überaus beliebt war. Seit ihrer Jugendzeit war Julia bei der Feuerwehr und beim Spielmannszug Großaign und organisierte alle drei Jahre die Fußwallfahrt zum Bogenberg mit. Auf der Waldschmidtbühne spielte sie im Stück „Graubte Hoamat“ mit. Doch ihre Passion war das Backen und Kochen. „Sie sorgte sich immer für andere, vor allem für ihre Familie, die sie 2016 mit Tobias Pongratz gründete“, berichtete Pfarrer Pöschl. Ihre Kinder Amelie und Luis waren ihr ein und alles. Sie gaben ihrer Mutter viel Kraft in ihrer schweren Krankheit. In der Nacht zum 4. März starb Julia Pongratz in einer Regensburger Klinik. Treffend, so der Geistliche, stehe auf dem Sterbebild: „Es tut so weh, diese Leere zu spüren, es tut so weh, dich nicht mehr zu berühren. Es wäre noch so viel zu sagen, es gäbe an dich so viel Fragen. Unsere Liebe zu dir wird Kraft uns geben, mit dir in unserem Herzen weiter zu leben“. Pöschl verwies auf das Johannes-Evangelium, in dem Jesus vor seinem Tod sagte: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren.“ Pöschl weiter: „Wahrscheinlich werden wir angesichts des Todes von Julia Pongratz diesen Satz nur unter stummem Protest gehört haben. Wenn uns etwas erschrecken lässt und in Verwirrung stürzt, so ist es doch vor allem der Tod eines geliebten Menschen. Wie kann Jesus da sagen ‚Lasst euch nicht verwirren‘? Menschlich gesehen ist der Tod von Julia Pongratz sinnlos. Im Glauben an Gott und im Glauben an Jesus Christus aber dürfen wir überzeugt sein, auch wenn wir es nicht begreifen können, dass dieser Tod den Zeitpunkt markiert, da die ewige Wohnung bei Gott für Julia bereit war.“ Die Lebensgeschichte der Verstorbenen sei vollendet, „sie ist nun endgültig geborgen bei Gott“. Die Urnenbeisetzung fand bereits vor dem Requiem am Pestfriedhof statt. Die Trauerfeier wurde mit gefühlvollen Liedern gestaltet. Am Abend versammelten sich Dorfgemeinschaft, Feuerwehr und Spielmannszug an dem mit Blumen geschmückten Grab. Andreas Breu sprach für die Dorfgemeinschaft und die Feuerwehr und dankte Julia Pongratz für ihre Mitarbeit in den örtlichen Vereinen. Der Spielmannszug intonierte das Lied „Näher, mein Gott, zu dir“ und das „Lied vom guten Kameraden“. (kbi)