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Sebastian Scherr ist neuer KAB-Ortspräses

Bei der Adventsandacht erhielt der Pfarrer die Urkunde. Der heilige Josef wurde als Vorbild in schwerer Zeit herausgestellt.

07.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:45 Uhr
Holder Hierl
KAB-Diözesanpräses Stephan Rödl (li.) überreichte seinem Studienkollegen Sebastian Scherr die Ernennungsurkunde zum Ortspräses der KAB Chammünster. −Foto: Holder Hierl

„In dieser Krise konnten wir erleben, dass unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die normalerweise vergessen werden – gestaltet und erhalten wird.“ Dies hat Papst Franziskus zum Jahr des heiligen Josef über die Menschen gesagt, die tagtäglich sich den Herausforderungen der Pandemie stellen, um anderen zu helfen. So wie es auch der Ziehvater Jesu getan hat. Daher hat der KAB-Diözesanverband einen Text für die Adventszeit herausgegeben, den sich der Ortsverband Chammünster als Grundlage für seine Adventsandacht am Sonntagnachmittag im Marienmünster genommen hat. Am Ende bekam Pfarrer Sebastian Scherr noch seine Ernennungsurkunde als KAB-Ortspräses vom KAB-Diözesanpräses Stephan Rödl überreicht.

Traditionell begeht die KAB am 2. Adventssonntag ihre Adventsfeier mit einem besinnlichen und einem geselligen Teil im Pfarrheim. Seit Covid-19 ist das utopisch, doch wollte die Vereinsführung ein Zusammenkommen der Mitglieder ermöglichen und beschränkte die Feier auf den nachdenklichen Abschnitt in der Pfarrkirche.

Menschen Halt und Stütze sein

Heuer wurde bei der Andacht, die von Toni Kollmer und Sabine Dietz mit schönen, bodenständigen Adventsliedern untermalt wurde, an den hl. Josef gedacht, der eigentlich immer im Hintergrund stand, dem aber in der Heilsgeschichte eine bedeutende Rolle zufiel, indem er dem Wort Gottes vertraute und Maria als seine Frau annahm, obwohl sie nicht von ihm schwanger war. Er brachte sie und das Kind in Sicherheit vor den Nachstellungen von König Herodes, obwohl er damit seine Heimat, seine Werkstatt als Lebensgrundlage verlassen musste und die weite Reise nach Ägypten antrat, bis die Gefahr vorbei war.

Solche Menschen „aus dem zweiten Glied“ gebe es auch heute, die zwar nicht in den Geschichtsbüchern auftauchen, aber durch ihr selbstloses Eintreten für die Mitmenschen Geschichte schreiben. Sie könnten gerade für die durch die Pandemie verunsicherten Menschen Halt und Stütze sein und zeigen, dass Vertrauen auf Gott zwar mit Unwägbarkeiten und Risiken verbunden sein kann, aber letztlich zu Gutem führt. Die KAB, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, habe daher den hl. Josef als ihren Patron erwählt, der als kleiner Handwerker die Arbeit und die Sorgen der Arbeitenden kennt.

Der neue Pfarrer von Chammünster heißt zwar nicht Josef wie sein Vorgänger, aber er kennt die Arbeit. So wurde er gleich bei der ersten Sitzung des KAB-Vorstands nach seiner Ernennung zum Minstacher Pfarrer gefragt, ob er das Amt des Ortspräses übernehmen würde. Da er an den vorhergehenden Einsatzorten schon Präses der dortigen Kolpingsfamilien, des anderen katholischen Arbeiterverbands, gewesen war, sagte er spontan zu. Nun wurde er am Sonntag offiziell mit einer Ernennungsurkunde durch KAB-Diözesanpräses Stephan Rödl, einem Studienkollegen, in dieses Amt gehoben.

Scherr erzählte dann noch, Rödl habe ihn gefragt, wie viele Leute zur Andacht kommen würden, so zehn oder gar 20, da habe er nicht ohne Stolz gesagt, dass da schon eine ganze Menge komme. Rund 50 KABler verteilten sich denn auch im Kirchenrund.

Aufruf zum Impfen

Der Diözesanpräses ging auf die derzeitige Notlage ein und forderte zum Impfen auf, um die Kräfte in Krankenhäusern oder Pflegediensten zu entlasten und endlich die Corona-Krise zu beenden. So könne man einfach etwas für die Gesellschaft leisten, ganz im Stillen, ohne Öffentlichkeit, so wie der heilige Josef. (chi)