Kick-Boxen
Sein größter Fight dauerte zwei Minuten

Dominik Lederer hat sich drei Monate vorbereitet für die WKU-Fight-Night. Sein Gegner hatte nicht den Hauch einer Chance.

29.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:38 Uhr
Thomas Mühlbauer
Champion – Dominik Lederer hat seinen Kampf bei der Fight-Night der WKU hin Straubing souverän gewonnen. −Foto: rtn

Dominik Lederer ist Kick-Boxer. Eine richtig harte Sportart, das wird schnell deutlich, wenn man ihn beim Training mit den großen Sandsäcken in der Kampfsportschule Bushido beobachtet. Um so weit zu kommen wie der 26-Jährige, sind Härte, Stehvermögen und intensives Training von Nöten.

Der zweifache bayerische Meister hat jüngst den Ritterschlag bekommen – er wurde zur Straubinger Fight Night der WKU eingeladen, wo sich die deutsche Kick-Box-Elite tummelte – und auch sein Auftritt in der Gäubodenmetropole war von Erfolg gekrönt. „Das war bislang das größte Ereignis, auf dem ich jemals gekämpft habe“, sagt der Willmeringer. Sein Gegner war Lorenz Dimitri aus Regensburg. Bereits nach einer Runde, also nach zwei Minuten, hatte ihn Dominik Lederer besiegt.

„Kein Sport für Weicheier“

Lederer ist Kick-Boxer seit er elf Jahre alt ist. Er ist fasziniert von diesem Kampfsport. „Ich kann da voll drin aufgehen, da bin ich einfach ich selbst“, sagt er. Doch es geht nicht immer ohne Rückschläge. Er wurde bereits öfter durch Verletzungen zurückgeworfen. Platzwunden oder auch eine Schienbeinverletzung gehörten dazu. „Kick-Boxen ist kein Sport für Weicheier“, sagt Lederer.

Im Gespräch mit unserer Zeitung gewährt Dominik Lederer einen Einblick in seinen Trainingsalltag. „Ich hatte mich ja schon auf die bayerische Meisterschaft gut vorbereitet. Insgesamt liegt nun eine extreme Vorbereitung von knapp drei Monaten hinter mir, mit vier bis fünf Mal Training pro Woche, jeweils rund zwei Stunden.“ Dabei absolvierte er rund 30 Runden im Boxring mit Schattenboxen oder Schlagtraining.

„Der Ehrgeiz ist sehr groß in mir“

Doch Dominik Lederer sagt auch: „Kondition und Kraft sind eine Sache, aber der Ehrgeiz ist eine andere Sache, und der ist sehr groß bei mir.“ Das gehe dann schon an die Substanz, denn der Zerspanungsmechaniker arbeitet in einer Dreier-Schicht. Neben Sport und Arbeit bleibe wenig Zeit für etwas anderes. Nach der harten Vorbereitung war es am vergangenen Sonntag dann soweit, der große Kampftag in Straubing war gekommen. „Leicht nervös, war ich schon“, sagt Lederer, doch je näher der Kampf rückte, desto ruhiger wurde er. Um 20 Uhr stieg Lederer schließlich gegen den ihm unbekannten Regensburger, der ihm zugelost worden war, in den Ring.

Als die Walk-In-Musik begann war die Nervosität weg. „Entweder er oder ich“, mit dieser Einstellung ging der Willmeringer in den Kampf, der maximal drei Runden zu je zwei Minuten dauert. Der Gegner war zehn Kilogramm schwerer und einen Kopf größer als Lederer.

„Entweder er oder ich“Dominik Lederer

Doch nach ein paar Sekunden hing der Kampf bereits auf die Seite des Kick-Boxers der Kampfsportschule Bushido.

Aufwärtshaken zeigte Wirkung

Lederer hatte seinen Gegner gleich mit einem Aufwärtshaken das erste Mal niedergestreckt. Noch in der ersten Runde folgten zwei weitere harte Niederschläge. Als Lorenz Dimitri beim dritten Niederschlag zum dritten Mal angezählt wurde, gab er auf. So wurde Dominik Lederer noch in der ersten Runde als Sieger erklärt. Drei Monate harte Vorbereitung hatten sich gelohnt. Der Chamer wurde Sieger der zweiten Straubinger Fight Night der WKU in der Gewichtsklasse über 91 Kilogramm im Vollkontakt.

„Das war bislang mein größter Erfolg. Nicht jeder kann von sich behaupten, bei diesem Wettbewerb der WKU antreten zu dürfen. Insgesamt waren lediglich neun Kämpfe angesetzt, und da mit dabei zu sein, ist schon eine Riesensache“, sagt er.

Das Kampfjahr 2016 ist beendet

Wie kam er eigentlich zu dieser Einladung? „Der Veranstalter ist nach meinem ersten Kampf in diesem Jahr auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich hier an den Start gehen möchte.“ Eine Sache ist dem Kick-Boxer nach seinem bisher größten Erfolg besonders wichtig: „Ohne meine Trainer Thomas Schiffmann, Hermann Pinkl, Gregor Berg und ohne meinem Vater Norbert hätte ich diesen großen Erfolg nicht geschafft.“ Der Vater stand den sportlichen Aktivitäten seines Juniors am Anfang mit gemischten Gefühlen gegenüber. Längst steht er voll hinter dem Sohn.

Und wie geht es weiter für Lederer? – „Ich überlege noch. Für 2016 ist das Kampfjahr beendet. Was 2017 kommt, lasse ich noch offen, das steht noch in den Sternen.“