Benediktinerabtei Plankstetten
Seit 25 Jahren Partner beim Bierbrauen

Das Riedenburger Brauhaus stellt Bio-Biere für das Kloster Plankstetten her. Brauerei und Abtei teilen ökologische Werte.

28.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:34 Uhr
Über 25 Jahre Partnerschaft beim Brauen von ökologischem Bier freuen sich Michael Krieger (von links), der Seniorchef des Riedenburger Brauhauses, Geschäftsführer Maximilian Krieger, Abt Beda Maria Sonnenberg und Seniorchefin Martha Krieger. −Foto: Bernd Ehrlich

Eine sehr erfolgreiche Partnerschaft feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen: Seit 1997 arbeiten die Benediktinerabtei Plankstetten und das Riedenburger Brauhaus zusammen. Die Riedenburger brauen für das Kloster die bekannten Klosterbiere.

Gemeinsam haben sie eine bio-regionale Wertschöpfungskette ins Leben gerufen, bei der Ressourcen sinnvoll eingesetzt und Nebenprodukte weiterverwendet werden. So wird das Bio-Getreide für die Brauerei auf dem landwirtschaftlichen Betrieb des Klosters angebaut, anschließend nach Riedenburg geliefert und dort gemälzt und verbraut. Das ausgelaugte Malz geht als Biertreber zurück an das Kloster und wird dort als wertvolles Tierfutter verwendet. Ein in sich geschlossener regionaler Kreislauf.

Für die Partnerschaft sind dabei Themen wie Regionalität, Wertschöpfung, Nachhaltigkeit, Vertrauen, Transparenz, Schöpfungsgläubigkeit und respektvoller Umgang mit der Natur von essenzieller Bedeutung. Am meisten interessiert den Verbraucher aber wohl das Endprodukt dieser Zusammenarbeit und das sind vier naturtrübe Klosterbiere: ein Dinkelbier, ein Dunkles, ein Spezial und ein Maibock.

Abt wollte eigenes Klosterbier

Abt Beda Maria Sonnenberg vom Kloster Plankstetten und Michael Krieger, der Seniorchef des Riedenburger Brauhauses, erklärten bei einer Pressekonferenz, wie es zu dieser wegweisenden Partnerschaft kam. Mitte der 1990er-Jahre stellten sowohl das Kloster als auch die Brauerei fast zur gleichen Zeit ihre Betriebe auf eine rein ökologische Arbeitsweise um. 1996 entstand beim damaligen Abt und jetzigen Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke der Wunsch nach einem eigenen Klosterbier.

Es sollte ein Dinkelbier werden – in der Tradition der alten Klosterbrauerei, nach benediktinischen Regeln und den Lehren der Hildegard von Bingen. Michael Krieger war mit seinem Riedenburger Brauhaus damals ein Pionier auf dem Gebiet des rein ökologischen Bierbrauens. Es war also nicht verwunderlich, dass 1997 eine erfolgreiche Partnerschaft entstand, die bis heute Bestand hat. Am 1. April 1997 wurden die ersten in Riedenburg gebrauten Klosterbiere ausgeschenkt und seit dieser Zeit wird im Klostergut das dazu notwendige ökologische Braugetreide wie Gerste, Dinkel und Emmer angebaut.

Abt Beda betonte, wie wichtig Regionalität in einer globalen Welt sei: „Regionalität ist eine Überlebensstrategie“. Als Beispiel nannte er den Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die Blockade des Suez-Kanals durch ein havariertes Containerschiff. „All diese Krisen verdeutlichen, wie bedeutend Regionalität ist. Es ist gut, wenn man den Herstellungsprozess von Anfang bis Ende kennt und selbst gestalten und beeinflussen kann.“

Seniorchef Krieger lobte die 25-jährige hervorragende Zusammenarbeit. „Im Jahr 1997 waren die Voraussetzungen für eine Partnerschaft optimal. Beide Betriebe hatten die Umstellung zum reinen Bio-Betrieb erfolgreich abgeschlossen und die Vision des damaligen Abts Gregor Maria Hanke ,Leben aus dem Ursprung‘ hat mich sofort angesprochen.“ Durch die Zusammenarbeit entwickelte sich das Sortiment weiter, es wurde mit weiteren Urgetreidesorten experimentiert und durch neu eingeführte Biersorten wurde die „Braustätte zur Spezialitätenbrauerei“.

Maibockfest:Studienfahrt:Ausflüge:Abschluss:
Am 30. April und 1.Mai steht beim Maibockfest im Kloster Plankstetten die bio-regionale Partnerschaft im Mittelpunkt. Die Besucher erwartet eine Biergartenolympiade und ein Schafkopfturnier.Am 2. Juli wird eine Studienfahrt vom landwirtschaftlichen Betrieb des Klosters in Staudenhof über den Bio-Hopfenbetrieb Prantl ins Riedenburger Brauhaus angeboten.Während des Klostermarkts am 9. Juli in Plankstetten kann die Brauerei in Riedenburg besichtigt werden. In den Sommerferien ist eine familienfreundliche „Grüne Radtour“ vom Kloster Plankstetten nach Riedenburg geplant. Der Termin steht noch nicht.Am Freitag, 30. September, findet ein Bier-Degustationsabend in der Klosterschenke in Plankstetten statt.

Keinerlei Lieferprobleme

Sohn Maximilian Krieger, der jetzige Geschäftsführer des Riedenburger Brauhauses, betonte bei der Pressekonferenz, wie wichtig Nachhaltigkeit und Regionalität seien. Nachhaltig sei, wenn Emissionen vermieden würden. „Alle unsere Produkte sind aus der Region. Wir arbeiten in einer regionalen Kreislaufwirtschaft und fast alles wird verwertet.“

Oft werde heute das Stichwort „Resilienz“, also Widerstandsfähigkeit, angesprochen. „Wir zahlen den Betrieben, die uns das Getreide liefern – dazu gehören neben dem Kloster Plankstetten noch rund 30 Bio-Landwirte – mehr als das Doppelte der üblichen konventionellen Preise.“ Durch diese langjährigen Verträge und den guten persönlichen Kontakt habe seine Brauerei im Gegensatz zu anderen Brauereien keine Probleme mit Lieferschwierigkeiten.