Freizeit
Sie suchen Schätze unter der Erde

Rund um Waltersberg findet das siebte internationale Sondeltreffen statt. Die Jagd nach Uhren und Münzen fasziniert.

27.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:57 Uhr
Andreas Friedl
Mit einer Sonde durchkämmen die Schatzsucher ihre Gebiete – in der Hoffnung auf einen spannenden Fund. −Foto: Gerd Miesbauer

In Waltersberg und Umgebung tauchen in letzter Zeit immer wieder Personen mit Sonden auf den abgeernteten Feldern auf. Um dieser Sache etwas näher auf den Grund zu gehen, hat sich deshalb das Tagblatt mit Gerd Miesbauer, dem Organisator dieses sogenannten „Sondeltreffens“ unterhalten.

24 Frauen und Männer aus der Umgebung, aber auch aus Großbritannien und Österreich ließen sich von Miesbauer einweisen. „Wir führen in diesem Jahr das siebte internationale Sondeltreffen durch. Einige Sondengänger sind schon seit Anfang mit dabei und freuen sich auf Gleichgesinnte zu treffen“, sagte der engagierte Gerd Miesbauer.

Miesbauer fügte an, dass von den Teilnehmern nur Grundstücke betreten werden dürfen, die nicht mit dem Merkmal eines Bodendenkmals versehen, abgeerntet sind und die Betretungserlaubnis der Grundstückseigentümer oder Pächter vorliegt. „Sollte ein Sondengänger jedoch ein Bodendenkmal aufspüren, muss er dies sofort der zuständigen Denkmalschutzbehörde, in diesem Fall in Regensburg, melden. Dies können Pfeilspitzen, Armreife oder beispielsweise auch keltische Münzen sein.

Manchmal darf man Fundstücke behalten

Grundsätzlich müssen alle historischen Sachen gemeldet werden. So erzählt uns Miesbauer, dass nach der Registrierung von betreffenden Funden, die Gegenstände manchmal behalten werden dürfen. „Bei einem festgestellten Wert von unter 100 Euro dürfen wir die Sache behalten. Die Hälfte des Wert geht einmal an den Grundstückseigentümer und die andere Hälfte an uns.“ Miesbauer erzählt, dass die eingesetzten Sonden nur auf Gegenstände ansprechen, die nicht weiter als 50 Zentimeter im Boden liegen.

Trend:Rechtslage:
Besonders seit der Corona-Pandemie liegt das Hobby „Sondeln“ voll im Trend. Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege schätzt, dass es in Bayern mehr als 15 000 Sondengänger gibt.Nur in Bayern ist es generell erlaubt ohne staatliche Genehmigung zu Sondeln. Sondengeher müssen sich lediglich die Genehmigung der Eigentümer besorgen und von Bodendenkmälern fernhalten.

Sichtlich stolz zeigt Miesbauer eine Taschenuhr, die er selber vor kurzem in der Region gefunden hat. Auf Grund ihrer Eingravierungen „erzählt“ diese Uhr, dass sie 1895 einem Kriegsteilnehmer, der an der bewaffneten Auseinandersetzung mit Frankreich 1870/71 teilgenommen habe, überreicht wurde. „Nach vielen und umfangreichen Recherchen kann nun die Uhr am 11. September an einen örtlich zuständigen Verein, aus dem dieser Kriegsveteran kam, abgegeben werden.“ Einer, der auch am Sondeltreffen teilnahm, war Andy Lohrer aus dem Schwarzwald: „Ich bin jetzt zum dritten oder vierten Mal dabei und freue mich, Kollegen und Freunde, die diesem Hobby frönen, zu treffen.“