WM-Norm in Linz
Simon Boch verbessert seinen Marathon-Rekord

17.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:35 Uhr
Zweiter Marathonsieg der Karriere: Simon Boch −Foto: Fotos: Eibner/Expa

Nach dem Husarenstreich von Filimon Abraham in Barcelona, als der Marathon-läufer der LG Telis Finanz im März in 2:08:22 Stunden mit der zweitbesten Leistung eines deutschen Läufers aller Zeiten beendet hatte, setzte nun sein Teamkollege Simon Boch, der am Dienstag 29 Jahre alt wird, das Regensburger Marathon-Hoch mit einem Sieg in Linz fort. Er unterbot in 2:09:25 Stunden die WM-Norm für Budapest und seine eigene Bestzeit deutlich.

Bei den Frauen belegte Bochs Vereinskollegin Domenika Mayer in 2:28:47 Stunden hinter der in 2:27:18 Streckenrekord laufenden Kenianerin Teclah Chebet Rang zwei.

Das Training mit zwei Höhencamps in Kenia und Vorbereitungswettkämpfe mit zwei Halbmarathons im Bestleistungsbereich bereiteten im Vorfeld den Weg für Boch. In Linz bestätigten sich diese positiven Vorzeichen. Zunächst lief er das angeschlagene Tempo in der Spitzengruppe problemlos mit, die nach 1:04:06 Stunden die Halbmarathon-Marke erreichten. In der zweiten Rennhälfte setzte sich dann aber der Kenianer Evans Kimtai Kiprono ab, der vom Veranstalter eigentlich als persönlicher Tempomacher für Boch engagiert worden war.

Zweiter Marathonsieg

Bei Kilometer 35 hatte Evans Kimtai Kiprono einen Vorsprung von 47 Sekunden herausgelaufen. Aber Simon Boch hatte sich nach einem kurzen „mentalen Hänger“ seine Kräfte besser eingeteilt. Der Kenianer wurde in der Schlussphase dagegen langsamer. Und so stürmte der Telis-Mann nach seinem fulminanten Debüt in Dresden im März 2021 (2:10:48) zu seinem zweiten Marathon-Sieg. Er unterbot seine bisherige Bestmarke um 83 Sekunden und ebenso die WM-Norm für Ungarn (19. bis 27. August) um 15 Sekunden. In der ewigen DLV-Bestenliste gehört der 29-Jährige als Neunter jetzt zu den Top Ten.

„Ich bin zufrieden, auch wenn es heute noch nicht für die Olympia-Norm gereicht hat. Das war ein Schritt in die richtige Richtung.Ich denke, bei einem schnellen Herbstmarathon und in einem etwas gleichmäßigeren Rennen sind 2:08:00 möglich“, sagte Simon Boch gegenüber dem Internetportal leichtathletik.de. Der Regensburger hat nun mehrere Optionen für einen gezielten Angriff auf die Olympianorm (2:08:10) im Herbst.

Auch sein langjähriger Coach Kurt Ring zeigte sich hocherfreut. „Die Olympianorm im Frühjahr war nicht unbedingt das Ziel und wäre wohl auch nur unter idealen Verhältnissen möglich gewesen“, sagte er. „Der einsetzende Regen mit rutschiger werdenden Straßenbelägen, das Auflaufen auf überrundete, wesentlich langsamere Athletenpulks in der Schlussphase und die suboptimale Arbeit des Tempomachers waren Faktoren, die zumindest eine Zeit unter 2:09 noch verhinderten.“

Mayer noch nicht ganz fit

Ein mutiges Rennen bot die EM-Sechste Domenika Mayer (in ihrem dritten Marathon der Karriere. „Ich bin in der Führungsgruppe gelaufen, aber ich habe nach fünf Kilometern gemerkt, dass das heute nicht läuft für mich. Wahrscheinlich bin ich doch noch nicht wieder ganz fit“, sagte Domenika Mayer, die sich vor drei Wochen mit Corona infiziert hatte und anschließend noch einen Hexenschuss hatte. Auch sie möchte aber wie Boch trotz der für die WM erreichten WM-Norm in Hannover vom vergangenen Jahr im Herbst eher noch einmal die Olympia-Norm angreifen als im Sommer bei der WM zu laufen.

− orv