Unternehmen
SMP stellt jeden Tag 1700 Stoßfänger her

Bereits ein Jahr nach dem Baubeginn sind bei dem Automobilzulieferer in Schierling 388 Mitarbeiter beschäftigt.

02.06.2015 | Stand 16.09.2023, 7:02 Uhr
Fritz Wallner
Obwohl erst im November 2014 die Produktion aufgenommen wurde, verlassen jetzt bereits täglich 1700 Stoßfänger das Werk. −Foto: Fotos: Wallner

Der völlige Neubau des Automobil-Zulieferwerks von SMP Peguform im Schierlinger Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ hat manchen Rekord gesprengt. Mit dem Produktionsstart knapp ein Jahr nach Baubeginn und aktuell 388 Mitarbeitern wurden alle gesteckten Ziele erreicht, erläuterte Werkleiter Manuel Ötsch den Mitgliedern des Marktgemeinderats bei der ersten Betriebsbesichtigung. Er begründete dies vor allem damit, dass alle Akteure „super mitgespielt haben“.

„Wir sind stolz darauf, dass die Realisierung in einem Jahr gelungen ist“, so Ötsch. Die Entstehungsgeschichte des Werks Schierling werde in der Branche als „Benchmark“ angesehen, habe also Maßstäbe für andere gesetzt. Ein Riesen-Kompliment für das Unternehmen und die verantwortlichen Planer und Organisatoren, wie Bürgermeister Christian #Kiendl feststellte. Große Verdienste hätten daran auch der Markt Schierling und das Landratsamt Regensburg aufgrund der sehr schnellen Genehmigungsverfahren, so Ötsch.

Ein Unternehmen aus Indien

Die Produktionsstätte sei die 150. Einrichtung der aus Indien kommenden „Samvardhana Motherson Group (SMG)“ und als reines „Exterieur-Werk“ angelegt. Es werden also nur Außenteile für Autos gebaut, meistens Stoßfänger, sagten Ötsch und Personalleiter Franz Zacherl. Kunden sind ausschließlich die Premium-Marken Daimler, BMW und Porsche. „Von dort werden richtig hohe Qualitätsansprüche angemeldet“, benannte Ötsch eine der großen Herausforderungen.

Es sei Anfang November letzten Jahres schon eine Herkulesaufgabe gewesen, für die Mercedes B-Klasse vom ersten Tag an – ohne Anlauf – 900 Stoßfänger zu liefern. Im März sei der 6er BMW angelaufen, bis März 2017 sind alle gebuchten Aufträge in der Produktion. Insbesondere durch die B15 neu seien von BMW neue Aufträge möglich geworden. Überhaupt, so Ötsch, liege Schierling aufgrund dieser Bundesfernstraße für SMP optimal.

Lager für 36000 Teile

Das neue Hochregallager mit einer Kapazität von 36000 Teilen werde im August in Betrieb genommen. Dann werde der hohe Automatisierungsgrad deutlich, der für die Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar sei. Von den aktuell 388 Mitarbeitern sind nach Zacherl bereits 302 fest angestellt. Die Leasing-Arbeitskräfte sollen deutlich reduziert werden und damit für weitere 70 Arbeitskräfte aus der Umgebung sorgen. „Es ist gut gegangen, Personal aus der Region zu gewinnen“, sagte Zacherl. Und Ötsch bestätigte, eine „gute Mannschaft“ aufgebaut zu haben. Schon ab 2015 werden die ersten fünf Auszubildenden eingestellt.

Zwölf Maschinen mit einer Schließkraft von 1300 bis 4000 Tonnen stellen die Teile her. Hochtechnisiert ist auch die Lackierung. Es handle sich um die neueste auf dem Markt verfügbare „intelligente durchflussgesteuerte Technologie“, mit der überall Energie gespart werden kann, wo es nur möglich ist. Die warme Abluft werde genutzt, um das Wasser vorzuheizen.

Der Ministerpräsident kommt

Bürgermeister Kiendl rühmte die Vorbildfunktion von SMP beim Energiesparen durch innovative Lösungen. Das Arbeitsplatzangebot in Schierling sei noch einmal angestiegen und er hoffe auf weitere Betriebe im Schlepptau von SMP. Kiendl lobte die „sehr gute Zusammenarbeit“ und kündigte an, dass sich zur offiziellen Einweihungsfeier im September Ministerpräsident Seehofer angesagt habe.