Eine neue Geschlossenheit hatten CDU und CSU auf dem Parteitag am Wochenende in Hannover beschworen - doch schon kurz darauf wurde auf Twitter wieder gegeneinander gestichelt. Der Grund: ausgerechnet die Langhaar-Frisur von Grünen-Politiker Anton Hofreiter.
CSU-Chef Markus Söder hatte in seiner Rede auf dem Treffen gewitzelt, er halte Hofreiters Bekenntnis zur Bundeswehr erst dann für glaubwürdig, wenn der sich einen „ordentlichen, militärischen Haarschnitt“ zulege.
Prompt konterte Armin Laschet, Ex-Kanzlerkandidat der Union und heute einfacher CDU-Bundestagsabgeordneter, auf Twitter: „Wir erleben einen schrecklichen Krieg in Europa. Zeitenwende heißt Gemeinsamkeiten zu suchen über Parteigrenzen hinweg. Wenn @ToniHofreiter die Regierung kritisiert und sich für die Ukraine einsetzt, nehme ich ihm das ab, auch ohne ,ordentlichen, militärischen Haarschnitt‘.“
Wir erleben einen schrecklichen Krieg in Europa. Zeitenwende heißt Gemeinsamkeiten zu suchen über Parteigrenzen hinweg. Wenn @ToniHofreiter die Regierung kritisiert und sich für die Ukraine einsetzt, nehme ich ihm das ab, auch ohne „ordentlichen, militärischen Haarschnitt“. #stil https://t.co/6Y07Y0ueYO — Armin Laschet (@ArminLaschet) September 10, 2022
Pikant dabei der Hashtag: #stil. Nicht wenige in der CDU geben Söder wegen dessen anhaltender Sticheleien gegen Laschet im Wahlkampf 2021 eine Mitverantwortung am Scheitern der Union bei der Bundestagswahl. Söder selbst hatte nun beim CDU-Parteitag ein Jahr spätereigene Fehler eingeräumt.
Söder schon wegen „Crystal Mett“-Aussage verspottet
Der Betroffene, der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hofreiter, reagierte knapp. „Ich denke, Herr Laschet hat alles dazu gesagt, was sinnvoll ist“, sagte Hofreiter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
Söder erntete während des CDU-Parteitags auch wegen einer anderen Aussage Spott von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Wegen eines Versprechers kritisierte der bayerische Ministerpräsident eineLegalisierung von „Crystal Mett“, statt „Meth“.
− dpa/cav