Jahn vs. Düsseldorf
Souveräner Sieg: Düsseldorf kegelt den Jahn aus dem DFB-Pokal

19.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:19 Uhr
Die Düsseldorfer (rechts, Dawid Kownacki gegen Jan Elvedi und Steve Breitkreuz) spielen groß auf im Jahnstadion. −Foto: Fotos: Nickl

Drei Tage nach dem überzeugenden 3:0-Erfolg am Betzenberg hat Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regensburg gleich wieder einen Dämpfer kassiert. In der zweiten Runde des DFB-Pokals war am Mittwochabend Endstation. Im Jahnstadion bejubelten die Gäste aus Düsseldorf einen 3:0 (3:0)-Sieg.



Die Fortuna schmeckt dem Jahn nicht. Wenige Wochen zuvor hatten die Regensburger in der 2. Bundesliga in Düsseldorf mit 0:4 das Nachsehen. Bereits zur Pause war schon alles klar. Die Gäste hatten sich durch Kristoffer Peterson (5.), Dawid Kownacki (16.) und Emmanuel Iyoha (45.) eine 3:0-Führung herausgeschossen. Nach dem Seitenwechsel fehlten den Gastgebern die Mittel, um eine Aufholjagd zu starten. Der Ligakonkurrent spielte die Führung souverän herunter.

Viel Geld verloren

Das Aus ist nicht nur aus sportlicher Sicht schmerzvoll. Auch finanziell wäre ein Weiterkommen viel wert gewesen. In der ersten Runde gab es für jeden 209.247 Euro Startgeld. Für den sensationellen Sieg gegen Köln kassierten die Regensburger fast eine halbe Million (418.494 Euro). Bei einem Einzug ins Achtelfinale wären 836.988 Euro auf das SSV-Konto geflossen.

Nach dem imposanten Auftritt in Lautern nahm Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic drei Wechsel in seiner Startelf vor. Die angeschlagenen Benedikt Gimber, Benedikt Saller und Scott Kennedy (sogar erst nach dem aufwärmen) mussten passen. Dafür rückten Steve Breitkreuz, Blendi Idrizi und Joshua Mees ins Team. Bei den Düsseldorfern stand mit Florian Kastenmeier ein Keeper im Tor, der aus Sinzing im Landkreis Regensburg stammt. Für den 25-Jährigen, der einst im Jahn-Nachwuchs aktiv war, war es eine besondere Partie in der alten Heimat.

Die späte Anstoßzeit um 20.45 Uhr, das nicht hochkarätige Los und der Umstand, dass die Bayern parallel im Free-TV gegen Augsburg zu sehen waren, machten sich auch in Sachen Zuschauerzuspruch bemerkbar. Nur 7.892 fanden den Weg ins Jahnstadion. Dorthin, wo die Regensburger in der jüngeren Vergangenheit so für Furore gesorgt haben, weil sie das Kunststück, den Bundesligisten 1. FC Köln auszuschalten, gleich zweimal hintereinander geschafft haben.

Mit einem dicken Schnitzer brachte Dejan Stojanovic den Jahn auf die Verliererstraße. Petersons unplatzierter Schuss rutschte ihm durch. Kownacki, der nach einer Flanke per Kopf zur Stelle war, erhöhte schnell auf 2:0. In der Schlussphase der ersten Halbzeit wachten die Regensburger auf. Und hätten den Anschlusstreffer erzielen können, wenn nicht sogar müssen.

Kaan Caliskaner fand zwei Mal in Kastenmeier seinen Meister (39./41.). Andreas Albers wurde gerade noch rechtzeitig geblockt (41.). Es waren deutliche Lebenszeichen der Oberpfälzer, die sich bei weitem nicht so zweikampfstark und spielfreudig wie am Betzenberg zeigten. Viel mehr liefen sie viel zu oft hinterer. Düsseldorf war viel besser. Und kaltschnäuziger. Dass der Jahn es nicht schaffte, das 1:2 zu erzielen, bestraften die Gäste gnadenlos. Einen sehenswerten Spielzug vollendete Iyoha mit dem 3:0. Der Jahn und die Zuschauer, die es mit dem Jahn gutmeinten, waren restlos bedient.

Da wurden Erinnerungen an den 23. Februar 2018 wach. Da war der Jahn zu Hause gegen Düsseldorf auch in der ersten Halbzeit unter die Räder geraten und rannte nach der Pause einem 0:3 hinterher. Mit Erfolg! Aus einem 0:3 machten die Regensburger ein 4:3. Das Jahnstadion kochte.

Dieses Mal wurden die Hoffnungen auf eine Aufholjagd aber nicht erfüllt. Es wurde nichts mit der Revanche für die bittere 0:4-Pleite in der 2. Bundesliga am 26. August. Dort hatten die Regensburger 60 Minuten lang gut mitgehalten und danach eine Abfuhr kassiert.

An Einsatz mangelte es den Regensburgern nicht in der zweiten Halbzeit. Dafür an den Mitteln in der Offensive. Die Bemühungen waren zu ungefährlich. In der 60. Minute ging aber mal wieder ein Raunen durchs Stadion. Lasse Günthers Versuch verfehlte das Düsseldorfer Tor nur ganz knapp. Stojanovic war auf der Gegenseite gegen Kownacki auf dem Posten (61.).

Nun kommt Sandhausen

Mit einem Dreifachwechsel versuchte Jahn-Coach Selimbegovic nochmal frischen Wind zu bringen. Prince Owusu, Konrad Faber und Dario Vizinger kamen in der 64. Minute für Albers, Günther und Caliskaner.

Der Angreifer war es dann auch gleich, der wenige später nochmal ein Lebenszeichen sendete, er zielte aber zu ungenau. Der Jahn blieb torlos.

Am Samstag kommt mit Sandhausen ein direkter Konkurrent im Rennen um den Klassenerhalt, zu Teil drei, dem abschließenden Part, der Englischen Woche.