Links oben
Späte Genugtuung für den ASV?

Werder Bremen war bereits 1983 im DFB-Pokal in der Oberpfalz zu Gast. Burglengenfeld fühlte sich damals verschaukelt.

06.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:25 Uhr
−Foto: Uwe Moosburger

Gewiss blicken wir heute gebannt in die Regensburger Arena, wo der David SSV Jahn den Goliath Werder in die Knie zwingen will. Gleichzeitig geht der Blick zurück auf legendäre Pokalduelle der Regensburger in der Vergangenheit, so gegen die Bayern, Gladbach oder eben im Jahr 2004 gegen Bremen. Dabei droht in Vergessenheit zu geraten, dass bereits 1983, genauer am 8. Oktober dieses Jahres, ein kleiner Nachbar den Hanseaten die Stirn geboten hat. Der damalige Landesligist ASV Burglengenfeld nämlich wehrte sich tapfer, ehe er gegen Werder mit 0:3 die Waffen streckte.

Eingefleischten Regensburgern sei zur Verdeutlichung gesagt, dass es sich bei Burglengenfeld um eine Stadt im Nachbarlandkreis Schwandorf handelt. Vielen ist sie allerdings mittlerweile ein Begriff, weil sie auf der Massenflucht vor den Immobilien- und Mietpreisen in der Domstadt solch entlegene Flecken als Wohnsitz in Betracht ziehen.

Frei heraus: Der stolze ASV, übrigens der Heimatverein des Autors, war damals das Opfer eines Skandals! Im alten Regensburger Jahnstadion, dahin waren die Burglengenfelder nämlich aus Kapazitätsgründen ausgewichen, gab ein Schiedsrichter namens Klaus Bodmer aus Nattheim vor 12 000 Zuschauern zwei Elfmeter für das Team von Startrainer Otto Rehhagel, in dessen Reihen der spätere Weltmeister Rudi Völler stand. Den ersten willkürlichen Penalty-Pfiff platzierte Bodmer bereits in der ersten Spielminute. Über die Berechtigung des zweiten lässt sich nach Ansicht von Augenzeugen streiten.

Regensburgs Rallye-Legende Walter Röhrl war seinerzeit abends im Sportstudio des ZDF zu Gast, erwies sich aber auf die Frage nach Burglengenfeld als geografisch sattelfest. Damit nicht genug der Legenden: Den ASV coachte der mittlerweile verstorbene Ex-Nationalspieler Alfred „Aki“ Schmidt, den die Fans in einer Abstimmung zum Jahn-Jahrhunderttrainer kürten.

Sollten die Regensburger also gegen Werder triumphieren, wäre das eine Art späte Genugtuung für den ASV.