Spaß reicht auch in der Kreisklasse

FK Phönix Der etwas andere Verein hält gut mit und denkt dennoch an einen freiwilligen Rückzug.

13.11.2007 | Stand 13.11.2007, 0:00 Uhr

Von Michael Braun, MZ

Regensburg. An der Philosophie hat sich beim FK Phönix Regensburg auch mit dem Kreisklassen-Aufstieg nichts geändert. „Wir wollen Spaß am Fußball haben, das Ergebnis ist zweitrangig“, umschreibt Spielführer Bernhard Frimberger das Denken. Trotz dieser lockeren Einstellung schlägt man sich in der laufenden Saison nicht schlecht und liegt mit 14 Punkten zwei Punkte vor dem Abstiegsrelegationsplatz.

Ein Unterschied zur letzten Saison in der A-Klasse ist aber dennoch zu spüren. „In der Kreisklasse wird schon ein anderes Tempo gespielt und viele Spiele haben wir in den letzten Minuten verloren“, sagt Frimberger. Diese Tatsache ist anhand eines Altersdurchschnitts von 37 Jahren jedoch nicht verwunderlich.

Der FK Phönix ist ein etwas anderer Verein, der sich von der „Gewinnen-Müssen-Mentalität“ anderer Klubs fundamental unterscheidet. Das Außergewöhnliche ist, dass der Verein ohne einen Trainer und ohne jegliches gemeinsames Training auskommt und es dennoch funktioniert. Dies ist natürlich nur bei einem Spielermaterial möglich, das sich ohne Zwang, aus reinem Spaß am Fußball, Woche für Woche trifft. „Viele Spieler holen sich die Fitness, indem sie unter der Woche bei verschiedenen Hobbymannschaften mitspielen“, erklärt Frimberger die ganz besondere individuelle Vorbereitung.

Der Verein Phönix Regensburg wurde vor etwa 25 Jahren aus einer Schülermannschaft des Goethe-Gymnasiums gegründet, wobei mit Bernhard Frimberger und Max Rainbrechter immer noch zwei Gründungsmitglieder zum Stamm des Kaders gehören. Das Korsett der Mannschaft wird durch die älteren Spieler wie Ralf Dippold, Jörg Pustet und die Brüder Bernhard und Markus Frimberger gebildet. „Die jüngeren Spieler müssen für uns etwas mitlaufen“, sagt der Spielführer pfiffig.

In der Verantwortung sind dadurch besonders Leistungsträger wie Hubert Krapf, Oliver Schulze, Achim Schnell, Walter Berger und Thomas Kurzner, der mit 30 Jahren der Mittelfeldmotor des FK Phoenix ist. Ein guter Rückhalt im Tor ist Robert Könitzer, der im letzten Jahr zu Phönix stieß. Trotz der bisher guten Leistungen gibt es beim FK unterschiedliche Tendenzen hinsichtlich des Verbleibs in der Kreisklasse. „Selbst bei einem Klassenerhalt überlegen wir, ob wir wieder zurück in die A-Klasse gehen, hier muss man immer 100 Prozent geben und einige ältere Spieler wissen nicht, ob sie sich das nochmal antun sollten. Wichtig ist der Spaß am Fußball“, überlegt Frimberger.