Konzert
Spektakel im Burglengenfelder Steinbruch

Eine außergewöhnliche Location und dazu hochklassige Musik: Beim Open-Air-Konzert gab es einen neuen Besucherrekord.

08.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:39 Uhr
Josef Schaller

Weit über 2000 Besucher pilgerten am Wochenende in die Steinbruch-Arena. Foto: Josef Schaller

Es waren Konzertabende, an die sich die Musiker noch lange zurückerinnern werden. Auch für das Publikum, das am vergangenen Wochenende wieder in Scharen in die Steinbruch-Arena gepilgert war, dürfte die Kombination aus hochklassiger Musik und traumhafter Kulisse ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein. Der Anmarsch durch die Steinwüste zum Festivalgelände entpuppte sich wegen der anhaltenden Hitze und Trockenheit der vergangenen Tage allerdings als eine sehr staubige Angelegenheit. Der Veranstalter hat sich ebenfalls gefreut: Der konnte nämlich einen neuen Besucherrekord vermelden.

Musiker kamen mit Drehleiter

Weit über 2000 waren gekommen, angezogen sicherlich auch von den lauwarmen Sommerabenden und dem wunderbaren Ambiente, für das die in verschiedenen Farben illuminierte, hochaufragende Steinwand hinter der Bühne sorgte. Die Erfolgsgeschichte dieser einzigartigen Open-Air-Veranstaltung geht also weiter.

Das diesjährige Konzert auf dem Areal der HeidelbergCement AG hat gezeigt, dass man auch mit lokalen Bands Massen mobilisieren kann. Die AC/DC Revival Band aus Regensburg lockte am Samstagabend etwa 1500 Besucher an. Rund 800 Gäste wurden am Sonntag Zeugen einer grandiosen Darbietung der BULs Brothers, die ihr Publikum mit besonderen Einlagen überraschten. Erst haben sich die drei Sängerinnen Karin Kriner, Melissa Metzka und Sabine Scherer mit einer alten US-Limousine bis unmittelbar vor die Bühne fahren lassen und sich dabei der jubelnden Masse im Glitzeroutfit präsentiert. Dann waren die beiden Frontmänner der Band, Stephan Karl und Helmut Haider, sogar in schwindelerregenden Höhen in die Arena geschwebt. Im Korb der ausgefahrenen Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Burglengenfeld stimmten sie ihren ersten Song an.

Wieder festen Boden unter den Füßen präsentierten sie sich erstmal wie echte Stars posierend vor der Limousine, bevor sie mit einem wahren Beifallsorkan zu ihrem eigentlichen Arbeitsplatz geleitet wurden. Die „Starallüren“ waren gerechtfertigt. Denn ihre anschließende dynamische und energiegeladene Bühnenshow nach der Vorlage aus dem Kultfilm „The Blues Brothers“ darf man ohne Zweifel als musikalische Meisterleistung würdigen. Sogar die Burenziegen, die es sich an einer anderen Ecke des riesigen Steinbruchareals gemütlich gemacht haben, sollen sich auf den Auftritt der BULs Brothers gefreut haben, wie Werksleiter Henrik Wesseling bei seiner Begrüßung mit einem Schmunzeln auf den Lippen anmerkte.

Ob sie von dem extrem lauten und kreischenden Gitarrensound der AC/DC Revival Band am Tag zuvor auch begeistert waren, oder ob sie frühzeitig das Weite gesucht haben, wissen wir nicht. Das Publikum jedenfalls war stark beeindruckt.

High Voltage im Zementwerk

Im Zementwerk kenne man sich zwar mit Sprengstoff gut aus, so der Werksleiter Wesseling. Aber mit TNT hantiere man hier nicht rum. Dafür sorgte an diesem Abend die Band, wenn auch nur in musikalischer Form. Ihre über zweistündige Exkursion auf dem „Highway to hell“ wurde zudem zu einer sehr explosiven Angelegenheit: Glühende Gitarrensaiten, lodernde Feuer und am Ende sogar Kanonenschläge.

Mark T. Wright, das Pendant zum schottischen Lead-Gitarristen von AC/DC, Angus Young, lief im wahrsten Sinne des Wortes zur Bestform auf. Als „Marathonlauf mit E-Gitarre“ lässt sich seine Bühnenperformance beschreiben. Auch musikalisch war seine Darbietung vom Feinsten, ebenso wie die seiner Kollegen. Sein Hinterteil bekamen die Zuhörer natürlich auch zu sehen, so wie es das Original einst machte. Übrigens: Wrights Unterhose wurde von einem bayerischen Löwen geziert. Die AC/DC Revival Band überzeugte im Steinbruch mit einem Hammerauftritt.

Die Lokalmatadoren von „Bläck Train“ hatten das zahlreiche Publikum vorher schon mit ihrem groovigen Southern-, Blues- und Classicrock in Stimmung gebracht. Hits wie „Free Bird“ von Lynyrd Skynyrd oder „Radar Love“ von Golden Earring kann man als Hardrock-Fan kaum widerstehen. Für sie dürfte der Auftritt in der Arena wohl das bisherige Highlight ihres Musikerdaseins gewesen sein.

Weitere Nachrichten aus der Region lesen Sie hier!