Feier
SRK holt ihr Jubiläum nach

Der Verein blickt auf mehr als 100 Jahre zurück. Er will die Erinnerung an die erhalten, die ihr Leben in Kriegen verloren.

03.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:12 Uhr
Brigitte Lang
Bürgermeister Ludwig Lang bei seiner Ansprache vor dem Kriegerdenkmal −Foto: Peter Braun

Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Traunfeld wurde im Jahr 1920 gegründet und hätte somit bereits im vergangenem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern können. Geplant waren die Feierlichkeiten, in Verbindung mit einer Friedenswallfahrt der Kreisverbände Neumarkt bereits für letztes Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie musste dieses Fest allerdings abgesagt werden. Für dieses Jahr entschied die Vorstandschaft daher, das Jubiläum auf jeden Fall zu feiern, allerdings im kleineren Rahmen.

Der Festakt begann mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Willibald. In seiner Festpredigt ging Pfarrer Gerhard Ehrl ausführlich auf die Vereinsgeschichte ein. Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges, der allein aus der Pfarrei Traunfeld zwölf jungen Soldaten das Leben kostete, wurde die Kameradschaft gegründet. Sie sollte dem Gedenken der Gefallenen und der Solidarität der Überlebenden untereinander dienen. Bereits im Jahr 1922 wurde eine Vereinsfahne angeschafft.

In der 100-jährigen Geschichte des Vereins gab es Höhen und Tiefen. Während des Zweiten Weltkriegs hatte der nationalsozialistische Staat das Vereinsleben zum Erliegen gebracht. Es war sogar untersagt, bei Trauerfeiern für Vereinsmitglieder die Fahne mitzutragen. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Altgemeinde Traunfeld 21 gefallene und neun vermisste Soldaten betrauern. Erst acht Jahre nach Kriegsende wurde die Kameradschaft wieder neu ins Leben gerufen. Erster Vorsitzender wurde Gastwirt Stefan Pinzel.

Denkmal erinnert

Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum wurde ein Soldatendenkmal am alten Schulhaus und jetzigem Leichenhaus errichtet. Die darin eingravierten Namen von 42 gefallenen und vermissten Soldaten aus Traunfeld und Dippersricht mahnen bis heute zum Frieden und zur Versöhnung.

Pfarrer Gerhard Ehrl würdigte diese wichtige Mahnung mit Worten von Papst Johannes Paul II.: „Gestern hat dieser Kontinent den Krieg exportiert, heute kommt es ihm zu, „Baumeister des Friedens“ zu sein. Der Papst sprach diese Worte zum 50. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs.

Am Ende seiner Predigt sprach Pfarrer Ehrl noch die Hoffnung aus, dass die, jetzt bereits schon zweimal ausgefallene, Friedenswallfahrt der Reservisten- und Soldatenverbände im kommenden Jahr stattfinden werde. Eine solch schöne und wichtige Tradition solle auf jeden Fall beibehalten werden, sagte Ehrl. Mit dem franziskanischen Friedensgebet „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“ beendete Ehrl seine Predigt. Ein Erinnerungsband, das von nun an die Vereinsfahne schmücken wird, segnete Pfarrer Ehrl feierlich und übergab es dem Vorstand. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde am Kriegerdenkmal für die gefallenen und toten Kameraden gebetet und ein Kranz niedergelegt.

Anschließend begrüßte der SRK-Vorstand Ludwig Lehmeier die geladenen Ehrengäste, Bürgermeister Ludwig Lang und den Kreisvorsitzenden Christian Emmerling. Er drückte seine Freude darüber aus, dass das geplante Jubiläum nun doch noch stattfinden konnte.

Wichtier Sinn und Zweck

In ihren Grußworten waren sich die Ehrengäste darüber einig, welch wichtigen Sinn und Zweck die Soldaten- und Reservistengemeinschaften heute hätten. Ihre Aufgabe sei es nicht nur, das Andenken an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege zu wahren. Gleichzeitig sei es auch ihre Verpflichtung, der jungen Generation immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass Kriege und Gewalt nie eine Lösung seien. „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen“ so sage bereits Jesus zu seinem Jünger Petrus am Ölberg. Zum Ausklang lud der Verein die Ehrengäste und Mitglieder zum Frühschoppen ein.