Doppelte Generalprobe
SSV Jahn Regensburg überzeugt bei Siegen über Steyr und Vilzing

21.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:58 Uhr |
Doppelter Torschütze beim Doppeltest: Prince Osei Owusu trug sich gegen Vorwärts Steyr zweimal in die Torschützenliste ein. − Foto: Nickl

Der SSV Jahn Regensburg kann mit einem guten Gefühl dem Rückrundenstart der 2. Fußball-Bundesliga beim SV Darmstadt 98 (Samstag, 13 Uhr) entgegenblicken. Am Samstag gab es ein 4:0 (0:0) über Vorwärts Steyr und ein 5:1 (1:0) gegen die DJK Vilzing.



Die doppelte Generalprobe am Kaulbachweg brachte nicht nur zwei Siege, sondern Trainer Mersad Selimbegovic auch noch einmal wichtige Erkenntnisse.

Zu sehr in die Karten schauen lassen wollte sich der Fußballlehrer dabei aber nicht. Wer beispielsweise gegen Darmstadt als Nummer eins zwischen den Pfosten stehen werde, ist laut Selimbegovic auch nach dem Doppeltest noch nicht entschieden. „Da werden wir uns diese Woche noch Zeit lassen und dann Richtung Freitag eine Entscheidung treffen“, sagte der Bosnier.

Intensität und die Aggressivität belohnt

Immerhin ein paar Einblicke gab er aber doch: „Zum Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir das gezeigt, was ich von uns erwarte. Für die Intensität und die Aggressivität, die wir da auf den Platz gebracht haben, haben wir uns belohnt“, erklärte der 40-jährige Coach zum Test gegen Vorwärts Steyr, in dem wohl auch die Mehrzahl jener Akteure zu sehen war, die gegen Darmstadt in der Startelf stehen dürften. Im Vilzing-Spiel gefiel Selimbegovic sehr, dass die Mannschaft, obwohl sie in dieser Konstellation und verstärkt mit U21-Akteuren überhaupt noch nicht gespielt habe, sich trotzdem eine Vielzahl an Chancen erarbeitet habe und vielleicht sogar drei, vier Tore hätte mehr machen müssen.

„90 Minuten wären zu wenig gewesen“

Die Idee zum Doppeltest war beim Regensburger Zweitligisten erst sehr kurzfristig am Freitag entstanden. Ursprünglich war vorgesehen gegen Steyr in vier Blöcken zu je 30 Minuten zu testen, doch musste der Tabellen-14. aus Österreichs 2. Liga dem Vorhaben mangels Personal eine Absage erteilen. So kam kurzfristig die Nummer zwei in der Oberpfalz, die DJK Vilzing, ins Spiel.

„Ein Spiel über 90 Minuten, in dem ich nur Halbzeit, Halbzeit aufteile, wäre mir einfach zu wenig gewesen. Eine Woche vor dem Start wollte ich alle Spieler noch einmal sehen und jedem maximale Spielzeit geben. Das ist uns mit den zwei Spielen über 90 Minuten jetzt gut gelungen“, meinte Selimbegovic, der bei der Generalprobe auf Oscar Schönfelder (Knie), Steve Breitkreutz, Andreas Albers, Blendi Idrizi (muskuläre Probleme), Benedikt Saller (Sprunggelenk) und Christian Viet (Außenband) verzichten musste.

Wechselspiel bei Torhütern

Beim 4:0 über die Österreicher schickte der Regensburger Coach neben Kapitän Benedikt Gimber Leon Guwara, Sebastian Nachreiner, Jan Elvedi, Konrad Faber, Max Thalhammer, Charalambos Makridis, Nicklas Shipnoski, Joshua Mees und Prince Osei Owusu auf das Feld.

Im Tor durfte sich in Halbzeit eins Dejan Stojanovic, in der zweiten Winterneuzugang Jonas Urbig beweisen. Beide Keeper hielten ihren Kasten sauber, hatten aber auch kaum Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Ihr Kollege im Tor von Vorwärts Steyr hatte da weitaus mehr zu tun. Zwar brauchte der Jahn zunächst ein wenig, um ins Spiel zu finden, holte sich dann aber die Kontrolle und kam so zu einer Reihe guter Chancen – nur ein Tor wollte bis zur Halbzeit nicht fallen. Das änderte sich schließlich nach dem Seitenwechsel. Owusu mit seinen beiden Treffern (51./66.), Mees (68.) und ein Eigentor durch Steyrs Michael Lageder sorgten für den Sieg, der auch höher hätte ausfallen können.

Yilderim und Vizinger treffen doppelt

Fast etwas mutiger als die Österreicher agierte dagegen die DJK Vilzing im zweiten Spiel des Tages. Gegen den Regionalligisten machte Thorsten Kirschbaum zur Halbzeit für Alexander Weidinger den Platz im Tor frei. Ansonsten durften sich Lasse Günther, Scott Kennedy, Paul Gebhard, Christian Schmidt, Luis Bezjak, Minos Gouras, Kaan Caliskaner, Dario Vizinger, Aygün Yilderim und Sarpreet Singh für die Startelf gegen Darmstadt empfehlen.

Vilzing, das erst frisch in die Vorbereitung gestartet war, versuchte, kompakt zu stehen und den Regensburgern so Paroli zu bieten. Das gelang streckenweise ganz ordentlich, wenngleich die Rot-Weißen auch in dieser Partie klar dominierten. Je zweimal Yilderim (34./66.) und Dario Vizinger (64./77.) sowie Minos Gouras (57.) trugen sich für den Jahn in die Torschützenliste ein. Für den Regionalligisten erzielte Thomas Stowasser, einst Torjäger der U21 des Jahn, das zwischenzeitliche 1:1 (50.).

Freude über Rückkehrertrio

Die 180 Minuten vom Samstag zusammenbetrachtet haben die Jahn-Profis ihren Trainer vor allem in körperlicher Hinsicht: „Physisch sind wir deutlich weiter als letzte Woche.“ Als besonders positiv hob Selimbegovic hierbei heraus, dass Gimber, Kennedy und Singh nach ihren langen Verletzungen wieder über 90 Minuten gehen konnten. Und außerdem: „Im Pressing haben wir schon deutlich bessere Abläufe. Das war schon ein Schritt nach vorne“, bilanzierte Selimbegovic ohne dabei aber allzu überschwänglich zu werden. Es gebe schon noch einiges, an dem zu arbeiten sei. „Dass wir immer wieder einmal die Kompaktheit verloren haben“, hat dem Chefcoach beispielsweise weniger gefallen.

− cg

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