Engagement
Stadt sammelt am Recyclinghof für Odessa

In der Markomannenstraße kann man Spenden für die Ukraine abgeben. Ehrenamtliche helfen mit.

15.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:38 Uhr
Martina Groh-Schad
Im Recyclinghof werden Spenden für Odessa gesammelt. Als Maskottchen dient der Drache Odess, der bei Amtsleiter Christian Herr (r.) abgegeben wurde. Im Einsatz sind auch Helfer wie Ivana Zanin (Mitte) und Mitarbeiter des Recyclinghofs wie Safet Islam (l.). −Foto: Martina Groh-Schad

Schlafsäcke, Isomatten, große Töpfe, Socken, Mehl, Windeln und vieles mehr stapeln sich aktuell in der Flohmarkthalle am Recyclinghof in der Markomannenstraße. Normalerweise finden hier Schnäppchenjäger Waren, die noch zu gut sind, um im Müll zu landen. Wegen der aktuellen Umstände hat die Stadt Regensburg jetzt aber kurzerhand eine Annahmestelle für Sachspenden eingerichtet, die der Partnerstadt Odessa in der Ukraine zugutekommen sollen. „Die Stadtverwaltung steht im engen Austausch mit Behördenvertretern in Odessa“, erklärt der Leiter des Amtes für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark, Christian Herr. Daher könne genau das gesammelt werden, was aktuell in Odessa benötigt werde. Eine Auflistung der benötigten Sachspenden ist unter www.regensburg.de zu finden. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert.

Und die Spendenbereitschaft der Regensburger ist groß. Bereits in dieser Woche verlässt der erste große Lastwagen, ein 40-Tonner, organisiert von der Hilfsorganisation Space-Eye, den Hof in der Markomannenstraße. „Der Lastwagen wird bis unters Dach voll sein“, sagt Christian Herr. Die Helfer bringen die Waren bis zur Grenze zur Ukraine. Dort werden die Spenden umgeladen.

„Vor allem am Wochenende war viel los“, sagt Amtsleiter Herr. Um ein Verkehrschaos rund um den Recyclinghof zu vermeiden, wurden die Spender an der Schlange der Wartenden für den Wertstoffhof vorbei geschleust. Zudem öffnete der Recyclinghof am Montag für die Spender seine Türen.

Bei der Annahme unterstützen Ehrenamtliche die Mitarbeiter vor Ort. „Aktuell sind bis zu sechs Freiwillige im Einsatz“, erklärt Christian Herr. Eine von ihnen ist die Italienerin Ivana Zanin. „Ich habe den Aufruf der Stadt gelesen und wollte unbedingt etwas tun“, betont sie. Derzeit sortiert sie mehrere Stunden am Tag die abgegebenen Spenden in der Flohmarkthalle.

Mittendrin in all den Spenden sitzt ein großer gelb-blauer Stoffdrache. Er wurde ebenfalls gespendet und von den Mitarbeitern und Helfern auf den Namen Odess getauft. Die Sachspendensammlung soll in den kommenden Wochen weiterlaufen. „So lange, wie es nötig ist.“ (mgs)