Wie vielschichtig ehrenamtliches Engagement sein kann, zeigte der Ehrenabend der Stadt Velburg, der mit dem besonderen Ambiente des neuen Velburger Kulturzentrums Wieserstadl kein geeigneteres Ambiente hätte haben können.
Bei der ansprechenden Festsitzung standen Gemeindemitglieder im Mittelpunkt, die durch großartige persönliche Leistungen Herausragendes erreicht haben oder durch ihr oftmals jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement überaus wertvolle Beiträge für die Allgemeinheit leisten.
„Unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt. Ihr alle seid im wahrsten Sinne des Wortes Persönlichkeiten, zu denen man mit Respekt und voll Anerkennung aufschaut und die diese Ehrung wirklich verdient haben“, sagte Bürgermeister Christian Schmid eingangs seiner Laudatio. „Aufgabe einer Kommune müsse es sein, das Ehrenamt zu würdigen, auch wenn dies immer auch eine Gratwanderung bedeutet, da hier die Öffentlichkeit sehr genau drauf schaue, wer und wie von Seiten der Gemeinde gewürdigt wird“, bekannte Bürgermeister Schmid.
Erfolgreiche Abschlüsse
Für überaus erfolgreiche Berufsausbildungsabschlüsse wurden Marie Schön aus Velburg (beste Absolventin der AOK Bayern mit der Gesamtnote „sehr gut“), Theresa Eichenseer aus Dantersdorf und Michael Lang aus Günching als Jahrgangsbeste bei der staatlichen Prüfung zum Wirtschafter für Landbau in Bayern geehrt. Und Benedikt Seitz aus Lengenfeld war „Kammersieger“ bei der beruflichen Abschlussprüfung zum „Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik“ im Bereich der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz.
Im Zusammenhang mit mehreren Vereinsjubiläen im Gemeindebereich im Zeitrahmen der vergangenen drei Jahre würdigte Bürgermeister Christian Schmid in Anwesenheit der jeweiligen Vereinsvorstände und weiterer Vereinsfunktionäre das ehrenamtliche Engagement der Vereine im sportlichen, sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Bereich – gerade auch was die Jugend- und Nachwuchsarbeit anbelangt. Geehrt wurden der DJK-SV Lengenfeld (50 Jahre Bestehen), der Trachtenverein Oberwiesenacker (50 Jahre) und der VDK-Ortsverband Velburg (75 Jahre), deren Verantwortliche der Bürgermeister als das soziale Gewissen in der Bevölkerung bezeichnete, sowie der TV 1897 Velburg, der im Juli diesen Jahres auf 125 Jahre Bestehen Rückschau halten konnte und auch der sparten- und mitgliederstärkste Verein in der Stadtgemeinde ist.
Mit der Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Velburg für besondere Verdienste im Ehrenamt an Margareta Masel aus Velburg würdigte der Bürgermeister auf einstimmigen Beschluss des Stadtrates das Wirken einer Frau, deren Handeln weit über das Maß hinausgeht, was man sonst als ehrenamtliche Tätigkeit öffentlich anerkennt.
Nicht nur, dass sie in Pfarrei, Frauenbund und insbesondere im VDK-Ortsverband unermüdlich im gesamten Gemeindebereich in sozialen Belangen unterwegs ist, Margareta Masel besucht regelmäßig auch die Bewohnerinnen und Bewohner im Senioren- und Pflegeheim Haus Mariacron und verkürzt diesen die Zeit mit Gesprächen, Bastelideen und Spielen. Gleichermaßen kümmert sie sich um Einzelpersonen in Haushalten, wenn diese der Hilfe bedürfen und sie von deren persönlicher Situation Kenntnis hat. „Sie leisten weit mehr für die Allgemeinheit im Dienste bedürftiger Mitmenschen, als es je ein Bürgermeister tun könnte“, gestand Schmid anerkennend ein.
Hilfe für Ukrainer
Ebenso mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet wurde Bernhard Oettl aus Vogelbrunn, der seine sportlichen und vereinsmäßigen Aktivitäten in der Übernahme ehrenamtlicher Dienste seit mehr als 40 Jahren beim DJK-SV Lengenfeld einbringt. Zur Ehrung mit vorgesehen
war auch Karl Dietl aus Rammersberg, da dieser aber krankheitsbedingt verhindert war, wird diese zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, wie Bürgermeister Schmid bekannt gab.
Mit der Verleihung der Bürgermedaille in Silber wurde das ehrenamtliche Schaffen von Bernhard Dürr aus Velburg gewürdigt, der seit 20 Jahren dem Stadtrat der Stadt Velburg angehört, seit 2011 das Amt eines stellvertretenden Bürgermeisters inne hat und mehr als zwei Jahrzehnte die Geschicke der Kolpingfamilie Velburg in Führungsaufgaben maßgeblich mitgestaltete.
Aus der Feder des Rektors an der Grund- und Mittelschule Lauterhofen stammen auch die Texte für die legendären Auftritte der Velburger Banklsängergruppe, die Kultstatus in Velburg genießen.
Bürgermeister Schmid schätzt an seinem Stadtratskollegen Dürr, dass er sich nicht scheut, bei schwierigen und unpopulären Entscheidungen im Stadtrat stets das Gesamtwohl im Blick zu haben und dann auch als Entscheidungsgrundlage öffentlich zu vertreten.
Bernhard Dürr, der in der Funktion als stellvertretender Bürgermeister anwesend war, war völlig überrascht, er hatte keinerlei Kenntnis, dass er an diesem Abend mit so einer hohen Ehrung bedacht werden würde.
Der mit Sicherheit emotionalste Moment des Abends war, als der Bürgermeister mit den beiden Ehepaaren Gisela und Andreas Knoll aus Velburg, Stephanie und Wolfgang Lutter aus Günching, sowie Tatjana Meier und Natalie Plische, beide aus Velburg, sechs Gemeindebürger auf die Bühne holte und ehrte, die sich seit Beginn des Kriegsausbruch in der Ukraine in geradezu aufopfernder Weise in der „Ukraine-Hilfe Velburg“ einbringen und nun von ihren Beweggründen zu diesem engagierten Handeln und den gemachten Erfahrungen berichteten.
„Wir konnten angesichts des Leids und der Not der Flüchtlinge einfach nicht mehr mit anschauen, was hier täglich über die Medien berichtet wurde und haben beschlossen, hier selbst aktiv mit einzusteigen, um Hilfe und Unterstützung zu leisten in jeglicher Form, die möglich und notwendig war“, erzählte Gisela Knoll. „Die gemachten Erfahrungen und Erlebnisse waren, sind und bleiben prägend“, gestand Stephanie Lutter. Trotz aller Mühen und Arbeit gab es nämlich auch immer wieder schöne Momente – vor allem dann, wenn man den Leuten helfen konnte.
Durch den Eintrag ins Goldenen Buch der Stadt Velburg wird dieser Ehrungsabend für alle „Geehrten und Ausgezeichneten“ auch dokumentarisch festgehalten sein, so die Zusicherung von Bürgermeister Christian Schmid.
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