Konzert
Stefan Mickisch begeistert die Zuhörer

Nach seinem grandiosen Comeback im Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf gastiert der Pianist in Madrid.

13.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr
Ingrid Hirsch

Stefan Mickisch (rechts) bedankte sich bei jenen Damen mit einer weißen Rose, die ihm aus seiner Depression geholfen haben: Marion Stieger, Andrea Lamest, Rosmarie Frischeisen, Dr. Barbara Heckel und Lisa Zwick-Aretz (von links). Foto: xih

Stefan Mickisch ist zurück auf der Konzertbühne. Und wie! Nach einem halben Jahr schöpferischer Pause feierte der international renommierte Pianist ein fulminantes Comeback und wählte für die beiden Vorstellungen bewusst das heimatliche Oberpfälzer Künstlerhaus.

Dort konnte sich der 55-jährige bei all jenen bedanken, die ihn „während der schweren persönlichen Krise“ begleitet haben. Stefan Mickisch bat sie nach vorne und überreichte ihnen zum Dank eine weiße Rose: seiner Ärztin, dem Personal des Künstlerhauses, der „Frau von seiner Hausbank“ und der OB-Gattin Susanne Feller, die ihn auf eine Busreise nach Italien mitgenommen hat. Für sie und alle anderen, die an zwei Abenden den Konzertsaal des Oberpfälzer Künstlerhauses füllten, spielte der Virtuose und ging dabei an die Grenzen seiner körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit.

Stefan Mickisch bewundert drei „musikalische Granaten“, den verstorbenen Opernsänger Peter Hoffmann, den amerikanischen Komponisten und Pianisten James Levine und die deutsche Opernsängerin und Wagner-Interpretin Waltraud Meier. „Und die vierte Granate bin ich“, scherzt der Künstler selbstbewusst. Davon konnten sich die Zuhörer bei den Paraphrasen zu Lohengrin, Tristan, Götterdämmerung und Parsifal überzeugen. Der Pianist ließ ihnen das Plätschern des Wassers bei der „Götterdämmerung“ und den Galopp der Pferde im Reiterstück des „Lohengrin“ spüren. Bei „Parsifal“ führte der Wagner-Experte die Zuhörer durch ein Dickicht von Liebe und Leben, Geburt und Tod, Leiden und Erlösung. Bei der „wilden Musik“, mit der der Komponist das cholerische Temperament des Zauberers Klingsor zum Ausdruck bringt, spüren die Zuhörer die Virtuosität des Künstlers. Sämtliche Klangfolgen sind in seinem Gehirn gespeichert.

Stefan Mickisch pendelt im Augenblick zwischen Wien und Schwandorf hin und her. „Ich bin stolz auf meine Herkunft und werbe in aller Welt für meine Heimat“, versichert der Künstler. Er hat mittlerweile weltweit über 2000 Konzerte gegeben. Seine Stärke ist das Entertainment. Stefan Mickisch spielt nicht nur virtuos am Klavier, sondern, moderiert, erzählt und interpretiert meisterhaft.

Die Zuhörer applaudierten stehend und bedankten sich beim Künstler für ein unterhaltsames Gesamtpaket aus Musik, Wissen und Humor. Stefan Mickisch suchte auch nach dem Konzert den Kontakt zum Publikum und holte sich bereits Vorschläge für das Konzert 2019 ein. Seinen nächsten Auftritt hat Stefan Mickisch übrigens in Madrid.

Weitere Nachrichten aus Schwandorf lesen Sie hier.