Stadtrat
Straße erhält Allee-Charakter

Die Gestaltung der neuen Hauptzufahrt für Neutraubling wurde festgelegt. Das Verkehrskonzept St.-Michael-Platz erhielt grünes Licht und kann weitergeplant werden.

08.03.2013 | Stand 16.09.2023, 7:25 Uhr
Kerstin Hafner

Architekt Andreas Kicherer (links) stellte den Stadträten beim Ortstermin in der Königsberger Straße sein Gestaltungskonzept vor. Foto: Hafner

Der St.-Michael-Platz soll nach seiner vom Stadtrat beschlossenen Umgestaltung die „gute Stube der Stadt“ werden und die Königsberger Straße nach ihrer geringfügigen Südverlagerung eine neue Hauptzufahrt Neutraublings. Die Maßnahmen aus dem Architektenwettbewerb soll bis 2015 umgesetzt werden.

Federführend ist dabei das siegreiche Münchner Architekturbüro Erdmann-Kicherer, welches bei einem Ortstermin am Donnerstag den Ratsmitgliedern sein Verkehrskonzept für den Platz sowie das Gestaltungskonzept für die neue Königsberger Straße erläuterte. Ersteres sollte lediglich die Richtung für die weitere Planung weisen, letzteres stand zur Abstimmung.

Halle steht endlich leer

Dass der Umbau der Stadtzufahrt jetzt konkret wird, liegt daran, dass die im Eigentum der Stadt befindliche Halle südlich der Königsberger Straße nun endlich leer steht und bald abgerissen werden kann. Das schafft Raum für die Südverlegung der Straße und den Bau zweier Parkhäuser. Die Parkplätze entlang des Klosterbaus sollen erhalten bleiben (Neugestaltung mit Rasenpflaster), davor soll eine Ein-/Ausparkzone (dunkles Pflaster) entstehen.

Zwischen dieser und der Straße schlägt Architekt Andreas Kicherer einen gemeinsamen Geh- und Radweg (helles Pflaster) vor, der bei den Stadträten auf geteiltes Echo stieß. Manche sähen lieber separat gewidmete und farblich gut zu unterscheidende Wege. Da die Straße nur knapp 200 Meter lang ist, entschied man sich mit fünf Gegenstimmen doch für die kombinierte Variante.

Beleuchtung mit LED-Lampen

Beiderseits der Straße sollen Bäume gepflanzt werden, sodass die Stadtzufahrt Allee-Charakter erhalten wird. Die Beleuchtung soll über sechs Meter hohe Masten mit LED-Lampen erfolgen. Diese spenden zwar kühles weißes Licht, an das sich die Bevölkerung möglicherweise erst gewöhnen muss, sie streuen jedoch zielgerichteter als herkömmliche Lampen. So werden Anwohner in ihren Räumlichkeiten nicht gestört. Außerdem hat LED den Vorteil, die erforderliche Helligkeit zur Ausleuchtung von Straße und restlicher Nutzungsfläche mit nur der halben Anzahl an Lichtmasten zu gewährleisten – eindeutig ein energiesparender und finanzieller Vorteil.

Vor den Parkhäusern im Süden findet sich in der Planung ein kleiner Grünstreifen. In der Mitte des Geh- und Radwegs sollen Bänke aufgestellt werden. Die Möblierung hat den Vorteil, dass Radler ihr Tempo drosseln müssen. Da der Architekt zur Bepflasterung lediglich Grau-Abstufungen und unspektakuläre rechteckige Leuchten vorgesehen hat, erschien der Entwurf einigen Stadträte „zu nüchtern für unser neues Aushängeschild“. Sie wollten mehr Farbtöne und elegantere Lampen. Doch Bürgermeister Heinz Kiechle hielt Kicherer die Stange: „Die Straße wird ja nicht die neue Hauptzufahrt, sondern eine weitere Zufahrt zur Entlastung der Regensburger Straße. Wir müssen da kein Kunstwerk schaffen. Gestalterisch können wir uns doch dann am St.-Michael-Platz austoben. Der sollte das Highlight werden.“

Das vorläufige Konzept für die Erschließung des St-Michael-Platzes mit Zwei-Richtungs-Verkehr im Westteil und Einbahnverkehr im Klosterbau-Ostteil fand einhellige Zustimmung. Es kann weitergeplant werden.

Das Grundkonzept zur Verkehrserschließung

Für das Areal nördlich der Königsberger Straße gilt als oberste Prämisse, dass es im wesentlichen verkehrsfrei bleiben soll. Der öffentliche Raum im Westen wird durch fünf geneigte Grünflächen, sog. Erdskulpturen, aufgeteilt. Dazu kommt ein zentraler Platz direkt vor der Kirche und eine Einfassung mit Bäumen, die dem Ensemble einen lauschigen Charakter geben soll. Durch diese Baumreihen soll im Süden als Verlängerung der Gleiwitzer Straße eine Ein-/Ausfahrt entstehen, ebenso im Norden von der Monsignore-Böhm- zur Teichstraße (Zufahrt Hotel am See)

Man wird also von zwei Seiten her in das Areal einfahren können und in beiden Richtungen in einem Halbbogen westlich um den Platz herum. Für den Ostteil, der vom Durchgangsverkehr verschont bleiben soll, ist eine Einbahnstraße mit beiderseitigen Parkflächen für Anwohner vorgesehen, in welcher Richtung steht noch offen.

Es wurde vorgeschlagen, zumindest einen oder beide Torbögen im Klosterbau zu schließen, „denn wir wissen ja alle, dass „Anlieger frei“-Schilder kaum Beachtung finden“, knurrte Kiechle. „Je mehr Schlupflöcher wir lassen, desto schlechter.“ Falls der südliche Torbogen geschlossen wird, soll im Innern ein Wendehammer entstehen. Jetzt werden die Anwohner befragt.