Gemeinderat
Streit in Train über die Zukunft des Bräustüberls geht in die nächste Runde

26.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:18 Uhr
Blick auf das Bräustüberl (re. im Bild) −Foto: Wolfgang Abeltshauser

Die mögliche Sanierung wurde im Gemeinderat erneut heiß diskutiert.

Eine Sanierung des Bräustüberls samt Bau eines Dorfstadls lässt den Gemeinderat Train nicht los. Auch in der jüngsten Sitzung war das seit über einem Jahrzehnt geplante Großprojekt wieder Thema. Von den Architekten vorgestellt wurde dabei eine noch vor Weihnachten im Rat geforderte Variante C, die den Dorfstadl im Anschluss an den Zehenstadl vorsieht und damit näher an den Ursprünglichen Planungen aus dem vergangenen Jahrzehnt liegt. Eine Einigung gab es auch diesmal erwartungsgemäß nicht.

Was bisher geschah

Ehe Manfred Brennecke und Florian Riesinger von den ARC-Architekten aus Bad Birnbach die zusätzliche Variante vorstellten, blickten sie noch einmal zurück. Beim Treffen der Vereinsvorstände Anfang März dieses Jahres wurden den Anwesenden die bisherigen Varianten vorgestellt, Kostenschätzungen wurden dabei aber nicht genannt. Allgemein gab es hauptsächlich positive Meinungen zu den Planungen, zwar wurden einige Einwände vorgebracht, ansonsten aber wurden die Planungen positiv bewertet.

Die anschließend vorgestellte Variante C basiert, so erklärten die Architekten, auf dem ursprünglichen Bebauungsplan. Auch hier wurde ein, wenn auch relativ kleines, Foyer als Verbindung zwischen dem Dorfstadl und dem Zehentstadl eingeplant. Im Erdgeschoss befindet sich der Saal, im Obergeschoss wären Umkleiden denkbar. Die Dimensionierung im Gesamten ist vergleichbar mit der der Alternativen A, A1 und B die bereits im Dezember vorgestellt wurden waren (wir berichteten).

Eine Längsstellung des Saals sei nicht möglich, da hierdurch der Schlossplatz in seiner bisherigen Beschaffenheit zerstört würde. Ein quadratischer Saal sei wenig zweckmäßig. So bleibt nur die oben dargestellte Anordnung, bei der die nördliche Zufahrt von den Parkplätzen her zum Zehentstadl nicht mehr möglich ist. Die offene Ausrichtung nach Norden wirke zudem eher negativ.

Die gewünschte Verbindung von Bräustüberl und Dorfstadl, die besonders bei Veranstaltungen unter anderem zur Bewirtung sehr praktisch wäre, falle weg. Manfred Brennecke betonte, dass es Hauptaufgabe des Architektenteams sei, durch eine sinnvolle Beratung zur richtigen Entscheidung in allen Aspekten – Ökonomie, Nachhaltigkeit, soziale sowie kulturelle Aspekte – zu führen. Diese könne und sollte nach Vorstellung aller Varianten nun baldmöglichst auch getroffen werden.

In der Folge kam es zu einer umfassenden Diskussion, in der sich die beiden Fraktionen merklich unversöhnlich zeigten. Nach langem Für und Wider betonte Bürgermeister Gerhard Zeitler, dass er eine Umsetzung der Baumaßnahmen überhaupt nur in Angriff nehmen wolle, wenn er dazu die Unterstützung der breiten Mehrheit habe.

Keine Spaltung des Ortes

Eine Spaltung des Ortes wie es sie in der Vergangenheit gegeben hatte, wolle er nicht noch einmal erleben. Zudem sprach er sich deutlich gegen die Variante C aus, da hierdurch die erst vor ein paar Jahren neu erstellte Zufahrt zum Schlossplatz von den Parkplätzen von Norden her zugebaut würde. Es sei dann sinnvoller, gar nichts zu bauen, befand er.

So geht es weiter

Infoblatt:Der Vorsitzende schlug abschließend vor, den Bürgern zunächst die derzeitigen Informationen mit Vorstellung aller Varianten in Form eines Faltblatts zugängig zu machen. Die Erstellung des Infoblatts soll durch die Architekten erfolgen. Anschließend würden dann die Trainer Bürger in Form der angedachten Bürgerversammlung an der Entscheidungsfindung beteiligt.

Bürgerbeteiligung:Manfred Brennecke rief den Anwesenden nochmals ins Gedächtnis, dass die Gemeinde Train derzeit keine „richtige Mitte“ habe. Wichtig sei es, die Bürger zu beteiligen und ihnen alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Entscheidend seien aber auch der Wille des Gemeinderats sowie das Vertrauen in das Architektenteam und deren Ratschläge.